Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. vj Zu entnehmen aus Napoleons Schreiben an N e y, Bautzen, 16. August (Correspondance de Napoleon Ier, XXYÍ, Nr. 20.389). 2) N eipper g konnte Schwarzenberg schon am 2. August melden, daß jenseits der Grenze Gerüchte über den Einmarsch der Russen in Böhmen verbreitet seien und die Einwohner von Zittau immer wieder fragten, ob sich die Russen nicht schon in Gabel befänden. (Ex- hibitenprotokoll der 2. leichten Division.) werde, hatte er sich veranlaßt gesehen, die beiden anderen Divisionen junge Garde unter dem Marschall Mortier, die aus der Gegend von Glogau am 15. bei Bunzlau eingelangt waren, für den 16. nach Lauban zu beordern, wo sie günstig standen, um sowohl der Boberarmee als auch dem 8. Korps Hilfe bringen zu können. Den wichtigen Raum um Bautzen hätte das 1. Korps Va ndamme schützen sollen, doch konnte dessen 1. Division nicht vor dem 19. eintreffen, die letzte Staffel, 22. Division, erst am 22. August. Napoleon mußte sich daher entschließen, die in dieser Gegend befindliche Infanteriedivision alte Garde Friant und die drei Gardekavalleriedivisionen, mit welchen Truppen er ursprünglich zur Boberarmee vorrücken wollte, stehen zu lassen. Die Kavallerie sollte wie bisher den Grenz­abschnitt bei Rumburg beobachten; zu diesem Zwecke stand bereits von früher gegenüber dem westlichen Teile dieser Grenzstrecke die Gardekavalleriebrigade Lyon in Neustadt. Als Unterstützung der Gruppe bei Bautzen kamen noch die auf dem östlichen Elbeufer beim Königstein aufgestellte, noch nicht vollzählig formierte 42. Infanteriedivision des 14. Korps Marschall Gouvion Saint Cyr und das am 16. in Pirna eintreffende schwache 5. Kavalleriekorps Lhéritier in Betracht. Die Nachrichten, die Napoleon am 16. August bald nach seiner Ankunft in Bautzen empfing, waren nur zu sein' ge­eignet, seine Besorgnis zu erhöhen. Einerseits meldete der Kommandant der Boberarmee Marschall N e y, daß Blücher schon am 14. die Demarkationslinie überschritten habe '), andererseits fanden die seit einigen Tagen umlaufenden Ge­rüchte vom Einmärsche russischer Truppen in Böhmen2) nicht nur durch einen sehr verläßlichen Spion ihre Bestäti­gung, sondern es verlautete auch ganz bestimmt, daß mit

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