Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)
Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813
42 Pal dús. bereits im Feldzugsjahr 1778 angelegten Schanzen befanden sich noch in ziemlich haltbarem Zustand und waren von dem schon am 22. Juli mit der Herrichtung betrauten Obstl. des Generalquartiermeisterstabes Gabriel Freiherr v. R ttmers- kircli ergänzt worden1). Durch die zweckmäßige Benützung sandig. Das Polzental ist zwar trockener als jenes der Plauschnitz, aber das Flüßchen kann ohne Brücken nirgends passiert werden, da die Ränder des Ufers und das Bett desselben morastig sind. „Im Zentrum entfomt sich der Polzen und die Gegend besteht bis an den Langenberg aus einem Gemisch von Sandfelsen, auch leichten Kiefern- und Fichtenwald, welcher sich bis gegen Leipa erstreckt. Etwa eine Strecke von 8000 Schritten von Kummer längs des Polzenbaches hängen diese Sandfelsen wände zusammen und die Straße geht unter ihnen vorbei. Weiter gegen den Langenberg aber ziehen sich diese Felsenwände und Schluchten mehr rückwärts gegen die Hirschberger Teiche und Moräste und füllen den ganzen Raum zwischen Hirschberg und Hühnerwasser aus. Diese Sandwüste ist von Vielen Wegen durchschnitten, welche sich aber alle entweder gegen Hirschberg oder Straßdorf vereinigen, da die Felsen und rückwärtigen Teiche, auch Moräste, keinen Durchgang gestatten. Zwischen diesen Wüsten rechts und dem Neu- schloß(Großherruser)-Teich links hebt sich der Langeberg empor, seine Höhe beherrscht die ganze Gegend und ist felsig. Vor demselben stehen in der Kanonenschußweite die drei Kuppen, der Melchior, der Kahle Stein und der Ramschberg. Ihre Abfälle sind mit jenen des Kahlen- berges in gleicher Höhe. Der Kahle Stein aber ragt mit einem runden, großen und ganz kahlen Felsstück, weit über die anderen hervor. Links zieht sich am Fuße des Langenberges von der Sandschenke ein lichtes Kiefernwäldchen herab, an die Moräste des großen Teiches. „Der linlfe Flügel ist von Habichtstein [Habstein] bis an das Neuschlosser Posthaus durch den großen Teich gedeckt. Dieser Hauptdamm hängt mit den Hollaner- [Hohlener-] und den vorderen Großen Hose- auch Lattenteich zusammen. Das Terrain zwischen diesen Teichen ist fast eben und die Vertiefung, in welcher der die Teiche verbindende Bach fließt, morastig und nur auf den Wegen nach dem Fasangarten und nach Hollan zu passieren. Der Hollaner Teich, dann der Milschen-, Hose- und Lattenteich decken die Front und sind weiter gegen Drum mit dem Doller- [Toller] und Dammteiche durch einen morastigen, nicht zu passierenden Bach verbunden. Hinter diesen Teichen ist ein steiler Abfall, fast von Hollan bis an den Willisch[WillhoschtJ-Berg, längs welchem der Weg nach Bleiswedel führt und wo sich die Stellung an die Abfälle, Schluchten und Steingerassel des Willischberges anschließt. Aus der Beschaffenheit der Gegend dieser Stellung sieht man, daß selbe trotz ihrer großen Ausdehnung bei gehörig angewandten Verteidiguhgs- anstalten immer einer sehr guten Verteidigung fähig ist.” *) K. A., F. A. 1813, Hauptarmee, VIII, 19.