Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)
Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813
Zwischen Elbe und Riesengebirge. 41 russisch-preußischen Verstärkungen aus Schlesien erst in jenem Augenblick in Böhmen einrücken durften, in welchem Österreich offen die Partei der Verbündeten genommen hatte, also erst nach Wiederausbruch des Krieges, eröffnete sich dem Franzosenkaiser die Möglichkeit, die Vereinigung durch einen Einfall in Böhmen östlich der Elbe zu hindern und die beiden Gruppen der Hauptarmee in ihrer Vereinzelung zu schlagen. Dadurch erhielt der Raum, in welchem sich die 2. leichte Division befand, erhöhte Bedeutung und deren bisherige Aufgabe, dem Feind Einblick in die Vorgänge in Böhmen zu verwehren, eine wesentliche Verschärfung. Allerdings verkürzte sich die von ihr abzusperrende Grenzstrecke in dem Augenblick, als die Fiktion einer gegen beide streitenden Parteien aufgestellten Neutralitätsarmee gegenstandslos wurde und allein die Franzosen als Gegner in Betracht kamen. Der 2. leichten Division fiel nunmehr nur der Abschnitt von Herrns- kretschen an der Elbe bis zum Iserkamm zu, immerhin noch eine Front von über 100 1cm Breite, zu der die verfügbare Streitkraft, am Tage vor Beginn der Feindseligkeiten 5292 Mann, 2305 Pferde und 12 Geschütze1), kaum zur Not ausreichte. In der Voraussetzung, daß sich Napoleon nicht an die ausbedungene sechstägige Frist nach Kündigung des Waffenstillstandes halten und die augenblicklichen Vorteile eines raschen Einfalles in Böhmen über die Vertragstreue stellen werde, versammelte S c h w arzenberg bis zum 8. August vier Infanteriedivisionen und eine leichte Kavalleriebrigade, 48.000 Mann und 1500 Reiter, unter dem FZM. Ignaz Grafen Gyulai im Raume Weißwasser—Hirschberg—Hohlen, um dem Vorstoß Napoleons in der Stellung bei Mickenhan, Neuschloß und Hühnerwasser2) entgegentreten zu können. Die ') K. A., 1\ A. 1813, Hauptarmes, XIII, 49. Obstl. Stutter heim beschreibt diese Stellung in der Militärlandesbeschreibung Böhmens 1806 bis 1809 folgend: „Der rechte Flügel lehnt sich an die Abfälle des Bollberges und macht vor dem zerstreuten Dörfchen Plauschnitz einen vorgehenden Haken gegen die Wälder des Boll. Die Front ist von dort bis Plauschnitz durch kleine Teiche und Moräste, vom Dorfe aber bis an die Chaussee durch das morastige Plauschnitzflüßchen gedeckt. „Der Wald von der Chaussee bis Kummer ist größtenteils nicht sehr dicht und besteht aus Fichten Und Kiefern, der Boden durchgeh ends