Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)

Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813

Zwischen Elbe und Riesengebirge. 145 St Q.uintin erhielt den Auftrag, mit seiner 1. Majors 1. Es­kadron Blankenstein-Husaren am 26. gegen "Wartenberg vorzu­gehen. Die Oberstleutnantdivision Kaiser-Husaren, nunmehr unter Htm. W e i n z i e r 1 vereinigt, hatte fortan im Raume vor­wärts Drausendort zu wirken. Dieser Rittmeister hatte sich in den. letzten Tagen für die Führung des kleinen Krieges bereits als sehr geeignet bewäln-t. Er war von allen Bewegungen des Feindes stets genau unterrichtet und sicherte die ihm anvertraute Gegend vor den Streifungen der Polen in hervor­ragender Weise. War er dem Feind überlegen, so bot er ihm ilie Spitze, im anderen Falle verlegte er sich auf Hinter­halt und Überfall und immer blieb das Kriegsglück dem Rittmeister treu. Am 25. war ihm eben wieder ein erfolgreicher Streich gelungen, indem er zwei Offiziere und 36 Lanzenreiter, die bei Seifersdorf patrouillierten, umringt und zur Waffen­streckung gezwungen hatte *). Der kühne Offizier erbat sich nun die Erlaubnis, am 26. mit einer Abteilung der 6. Kom­pagnie Peterwar deiner Grenzer und einem Teile seiner Oberst­leutnant 1. Eskadron den polnischen Zwischenposten in Kratzau zu überfallen. Die für den 26. August geplanten Unternehmungen nahmen durchwegs einen guten Verlauf. Der Oberst Z i c h y gewann bei Neuland die Straße nach Gabel und drängte die feindlichen Vorposten bei Postrum [Posterna] zurück, bis eine Übermacht, zwei Bataillone Infanterie, 600 Reiter und ein Geschütz, weiterem Vordringen halt gebot. Da Zichy erfuhr, daß Reichenberg wieder vom Feinde besetzt worden sei, hielt er ein Verweilen in der Gegend von Wartenberg für gefährlich, weswegen er bis hinter Niemes zurückging. Sein Vorstoß hatte den Hauptzweck erreicht, die relative Schwäche des Feindes festzustellen. Der Oberst konnte auf Grund der Meldungen seiner Patrouillen berichten, daß die Ver­schanzungen bei Petersdorf von zwei französischen National­regimentern, einem Grenadierbataillon, zwei polnischen Ulanen­regimentern und 14 Kanonen besetzt seien, wovon die Kavallerie *) Operationsjoumal der 2. leichten Division. Mitteilungen des k. und k. Kriegsarchivs. Dritte Folge. VIII. Bd. 10

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