Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 8. (Dritte Folge, 1914)
Major Paldus: Zwischen Elbe und Riesengebirge. Die Kämpfe der 2. leichten Division in Böhmen 1813
Zwischen Elbe und Riesengebirge. 103 kleinen Krieges überlassen, der sieb vor der Front der auf Verteidigung bedachten französischen Heereskörper infolge des Vorsendens von Aufklärungsabteilungen und Requisitionskommandos zwischen diesen und der rührigen 2. leichten Division alsbald entspann. Vorstoß der Franzosen gegen Reichenberg (20. August). Der BG. Uminski brach mit seinem Detachement, etwa 2000 Mann zu Fuß und zu Pferd mit vier Geschützen, bald nach Empfang des Befehles Kapoleons von Friedland auf und erschien gegen 3 Uhr 30 Min. nachmittags vor der Stellung bei Wüst-Olbersdorf1). Dem Obstl. Derra standen zur Verteidigung dieser Stellung vier Kompagnien des 5. Jägerbataillons, vier Eskadronen Kaiser-Husaren und die vom Leutnant Wenzel Werner befehligte halbe Kavalleriebatterie, drei Geschütze, endlich die Kordonmannschaft von Friedland und Reichenberg zur Verfügung. Hievon mußte das Detachement jedoch die Verbindung mit Landeshut zur schlesischen Armee, ferner den Zwischenposten in Kratzau, eine Halbeskadron und 50 Jäger unter dem Rtm. Josef S á g’h y, bestreiten. Auch in Reichen*') Stellung bei Wüst-Olbersdorf (Olbersdorf). „Die Gegend liegt hoch, Wüst-Olbersdorf in der Einsattlung des Bergrückens, welcher vom Heinrich nach dem Hochwalde [Hohenwald] streicht und dann bis Grottau die Grenze bildet. Der Hochwald ist der höchste Punkt der Gegend, gegen die Lausitz das Land ttberhöhend, so weit -das Auge reicht, ebenso gegen Grottau. Gegen Friedland und Reichenau [in Sachsen] ist er mit hochstämmigem Walde bewachsen und nur der Gipfel, an dessen Abhängen das Dörfchen gleichen Namens liegt, ist kahl. Zwischen dem Hochwalde und Wüst-Olbersdorf ist der breite, kahle Olbersdorferberg, von dem man das Terrain bis Christiansau fast Schritt für Schritt übersieht. Das Terrain in der Front fällt bis an die Wittig und man übersieht die Gegend bis Seidenberg. Nach rückwärts fällt das Terrain bis an den von Einsiedel kommenden Bach. Nirgends ist die Stellung von einem vorliegenden Punkt überhöht. Der Paß über den Hemrichberg in der rechten Flanke müßte besetzt sein. Außer der von Friedland nach Reichenberg führenden Straße durchschneidet kein Weg die Stellung. Wüst-Olbersdorf hat nur wenige zerstreute Häuser, der Weg geht mitten durch, links des Weges im Dorfe steht eine Kapelle.” (Stutterheim, Militärlandesbeschreibung Böhmens 1806 bis 1809.)