Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 7. (Dritte Folge, 1911)

Die Division Jellačić im Mai 1809. Quellenkritische Studie von Hauptmann des Generalstabskorps Wilhelm Wachtel

') So meldete Maingarnaud an Lefebvre; Lefebvre an Napoleon, Salzburg, 2. Mai 1809, 3 Ubr nachm. (S a s k i, III, 113.) 2) Die Tätigkeit des Kommandanten des zur Flankierung am Hange des Ofenau-Berges aufgestellten Zuges, Fähnrich Chvarek, liebt Oberst Siegenfeld in seinem Bericht ausdrücklich hervor; auch Maingarnaud betont in seinem Schreiben an Lefebvre das Unangenehme dieser Flankenwirkung. (Lefebvre an Napoleon, Salzburg, 2. Mai 1809, 3 Uhr nachm.; Saski, III, 113). 3) Lefebvre an Napoleon, Salzburg, 1. Mai 1809, 11 Uhr 30 Min. nachts. (Saski, III, 113.) 4) Maingarnaud berichtete an Lefebvre, daß der Vor- rückungsraum nur zweimal so breit sei wie die Straße. (Lefebvre an Napoleon, Salzburg, 1. Mai 1809, 11 Uhr 30 Min. nachts; Saski, 111, 113.) scheint die Besatzung der Sperre verhindert zu haben, die nördliche Aufzugbrücke zu öffnen. Auch das diese bestreichende kleine Blockhaus dürfte in der Eile gar nicht besetzt worden sein, denn die an der Straße vorgegangenen Schützen des 4. Regiments drangen hier mit Leichtigkeit ein. Die östlich der Straße vorgerückten Bayern konnten, wohl der Steilheit des Berghanges wegen, nicht weit aus­biegen und stießen daher auf die Front des Hauptblockhauses. Aus diesem aber und aus der Klause an der Straße schlug dem Angreifer das heftige Feuer der für ihn völlig unsichtbar postierten ’) Grenzer entgegen. Auch die Kompagnie Simunovich, die die Westhänge des Salzachtales von der Lammermündung bis zur Sperre besetzt hatte, griff mit flankierendem Feuer äußerst wirksam ein ~). So vermochten die wackeren Grenzer alle Versuche des Angreifers, trotz Mitwirkens seiner zwei Geschütze, bis 2 Uhr nachmittags verlustreich zurückzuweisen. Besonders wirkungs­voll sollen sich hiebei die Scharfschützen der österreichischen Kompagnien erwiesen haben, die ihr Feuer hauptsächlich auf die Berittenen und die Artilleristen des Gegners richteten. Tatsächlich wurde dem Adjutanten Lefebvres, Maingar- naud, ein Pferd unter dem Leibe erschossen3); 2 Dragoner wurden verwundet. Als die Bayern gegen 2 Uhr nachmittags erkannten, daß die eingesetzten etwa 500 Mann vergeblich verbluteten und das Gelände eine Verstärkung dieser Kraft ausschließe 4), stell-

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