Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Erzherzog Johanns "Feldzugserzählung" 1809 (1909)

I. Kapitel (Vorgeschichte des Krieges)

I. Kapitel. Vorgeschichte des Krieges. Der Friede von Preßburg hatte Österreichs Macht durch die Abtretung einiger Provinzen vermindert. Durch den Verlust der venetianischen Staaten wurde jeder Einfluß auf Italien benommen, durch Tirol verlor es jenes feste Boll­werk, welches nicht nur einen Teil der Monarchie schützte, sondern auch durch seine hohe und vorspringende Lage den Weg nach Italien und Süddeutschland bahnte; jener der kleineren Besitzungen in Schwaben, deren Vergrößerung klug ausgedacht und trefflich vorgeschlagen war, jeden noch möglichen Einfluß in Deutschland und jener Istriens und Dalmatiens benahm die Möglichkeit, eine Handelsmarine zu halten, die so notwendig für den Handel und das Auf­blühen der inneren Provinzen war. Obgleich diese Verluste, die ansehnlichen Kontributionen und selbst nach geschlossenen Präliminarien noch fortgesetzten vielfältigen Erpressungen Österreich tiefe Wunden schlugen, so blieb dennoch der Staatskörper immer durch Größe und innere Hilfsquellen noch mächtig genug, um in Europa eine wichtige Rolle zu spielen: wenn andere als jene, die an der Spitze der Ge­schäfte standen, leidenschaftslos das wahre Interesse des Staates einsehen, die Quellen kennen wollten und es ver­standen, sie zu benützen. Das Jahr 1806 verfloß schnell und reich an Ereignissen ; schon am 11. Januar waren die österreichischen Staaten ge­räumt und schon damals konnte man deutlich sehen, daß sich im Norden ein neuer Krieg entzünden wird, denn Erzherzog Johanns,Feldzugserzählung. I

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