Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Dritte Folge, 1909)

Briefe des Feldzeugmeisters Paul Freiherrn Kray de Krajova et Topolya an seinen Bruder Alexander von Kray. Mitgeteilt und zu einer Lebensschilderung erweitert von Hauptmann Dr. Just - Vorwort

Vorwort. Tausend und abertausend intime Empfindungen bewegen des Menschen Sein; dazwischen spiegeln sich die Zeitereignisse in ihm wie die Wolken im Teiche, welche ihre Form ver­ändern, wenn ein Steinchen seine Fläche kräuselt. Aus alten, vergilbten Brief blättern. treten nun alle jene kleinen und kleinsten Züge zu Tage, welche sich zu einem lebenswahren Charakterbild ihres Schreibers zusammenschließen und den Leser mit dem Herzen urteilen heißen, wo er sonst mit kritischer Sonde zu zerfasern geneigt ist. Erwägungen dieser Art gaben den Anlaß, die Briefe des FZM. Paul Freiherrn Kray de Krajova et Topolya an seinen Bruder Alexander der Öffentlichkeit zu erschließen. Im April 1905 war vom Herrn GM. Valerian Bitter von Mikulicz-Badecki, damals Oberst und Kommandant des Infanterieregiments Kray Nr. 67, neben anderen Akten, Karten, Plänen und Büchern aus dem Nachlaß des Feldzeug­meisters auch eine Abschrift von 214 eigenhändigen Briefen aus der Zeit von 1784 bis 1804 dem Kriegsarchiv zuge­sendet worden. Schon eine flüchtige Durchsicht zeigte ihren hohen Wert nicht bloß für die österreichische Kriegs­geschichte, sondern auch für die Beurteilung der politischen und kulturellen Verhältnisse dieser Epoche. Der Herr Ober­staatsanwalt Stephan von Kray1) in Pozsony stellte über Ersuchen der Direktion die Originalbriefe in liebenswürdigster Weise zur Verfügung und da auch die Urenkelin des Feldzeug­') Stammtafel 33. 1*

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