Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Paldus: Johann Christoph Müller. Ein Beitrag zur Geschichte vaterländischer Kartographie
68 P a 1 d u s. hegység) nach Ungarn und einer nach Polen, von Pelsöborgo (Borgó-Prund) ebenfalls zwei Übergänge nach Polen. Folgende Pässe (Portás) überschreiten die Siebenbürgischen Karpaten: Ghemes (Gyimes), Oitos (Ojtoz), Busa (Bodza), Themes (Tömős), Törzburg (führt nur den Namen Porta), Porta turis rubra (Rothenthurm) und der Vulkan-Paß. Von Hátszeg führt der Eiserne Tor-Paß (Porta ferrea) in das Temesvárer Banat. In den Westkarpaten bezeichnet eine Verbindung von Osacza nach Jablunkau den heutigen Jab- lunka-Paß. Die Schrift ist klar und deutlich, die Namen der Festungen und befestigten Plätze sind hervorgehoben, auch die ungarische Benennung ist den bedeutenderen Städten beigesetzt. Die Karte Ungarns von J. Chr. Müller1) war für jene Zeit eine musterhafte kartographische Leistung. Obwohl noch *) *) Nicht unerwähnt können hier die Karten über Ungarn bleiben, welche in dem vom Grafen Marsigli im Jahre 1726 herausgegebenen "Werke über die Donau „Danubius Pannonico-Mysicus” erschienen. Die Zeit ihrer Entstehung fällt offenbar in den Aufenthalt Marsi gl is in Ungarn am Ende des XVII. und am Anfang des XVIII. Jahrhunderts. Sie sind nicht als topographische Karten im Sinne der Müllerschen aufzufassen, sondern behandeln die I^drographi- schen und montanistischen Verhältnisse sowie die römischen Altertümer des Landes. Die große Karte über die Donau ist als ein erstklassiges Werk der damaligen Zeit zu betrachten und führt den Titel „Mappa generalis in qua Danubii, PI. Caetium Montem inter et Bulgáriáé Humen Jantram, intercepti tractus integer in subsequentibus XVIII. Sectionibus divisim specialissime exhibendus repraesentatur. Notandum sectionibus illis lineolas per transversum secantes danubium iisque interpositos numeros respondere item per signa urbem munitam, aut arcem, opidum, pagum indicari”. Sie besteht aus 18 gest. Sektionen im Maße 1:100.000 und einem Übersichtsblatt 1:850.000. Die Gradeinteilung der Karte ist nicht im Einklang mit den Entfernungen der Orte untereinander, welche vielfach für den Maßstab 1:75.000 passen. Die Biegungen der Donau von Budapest bis zur Mündung der Drau sind stark verzeichnet, was in Müllers Karte vermieden ist. Auch die Breite des Stromes ist besonders in seinem Unterlauf über das Maß gehalten. Die beinahe übereinstimmende Gradeinteilung mit der großen Müllerschen Karte von Ungarn, die Gleichheit in der Darstellung der Örtlichkeiten mit der von Müller gezeichneten Grenzkarte des Karlo- witzer Friedens 1699, die für Müllers gezeichnete Karten beinahe