Mitteilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Dritte Folge, 1907)
Hauptmann Veltzé: Der Grazer Schloßberg 1809
Der Grazer Schloßberg 1809. 309 ebenso würdigen als beredten Ausdruck verlieh r). Der Beginn der Beschießung wurde auf den 13. Juni mittags angesetzt und sowohl der Festung als auch dem Gubernium bekanntgegeben. Schlag 12 Uhr fiel der erste Schuß aus den feindlichen Batterien, welche folgend postiert waren* 2): Batterie 1 im historischen Garten : 3 Kanonen, 3 Haubitzen. Batterie 2 im Meerscheinschen Garten: 2 Haubitzen. Batterie 3 vor dem Paulustor: 2 Kanonen3). b Beiträge, 1507 c, Nr. 15. „Grazer Festung, am 12. Juni 1809, nachmittags 3‘/2 Uhr. An den kaiserlich königlichen Herrn Divisionsgeneralen Broussier, Kommandanten des französischen Truppenkorps zu Graz. Weder die Gesetze der Rechtschaffenheit, noch der Kriegs minister von Italien, kann Sie, Herr Divisionsgeneral, von der zwischen dem General Grouchy und mir getroffenen Konvention lossprechen. Ich, als Mann von Ehre, halte Sie dieser Handlung unfähig und wünschte von ganzem Herzen, daß Sie davon nie erwähnt hätten. Sollte jedoch wider mein ganzes Vermuten, wider alle Gesetze der Ehre diese Konvention gebrochen werden, so weise ich Sie auf mein gestriges Schreiben zurück. Die von Ihnen, Herr Divisionsgeneral, erhaltenen Schilderungen über die Lage der k. k. österreichischen Armee, darf ich nicht als offiziell annehmen. Meine erhaltenen Befehle, diese Festung mit aller Hartnäckigkeit zu verteidigen, sind bestimmt. Trauen Sie dem Mann von Ehre und der braven Garnison, die er befehligt, die genaue Erfüllung zu ......... Hackher Major, Festungskommandant.” 2) Siehe Textskizze 3. 3) Kramm führt noch eine vierte französische Batterie an — ohne Geschütz zu nennen — nämlich im Wurmbrandgarten, den er in seiner Skizze an das Südende des Jacominiplatzes, knapp beim Neutor, verlegt. Dies ist gewiß ein Irrtum, der auf eine Namensverwechslung zurückzuführen sein dürfte. Meerschein- und Wurmbrandgarten ist ein und dasselbe. Weiters findet sich die vierte Batterie bei keinem der zeitgenössischen Schriftsteller, auch nicht bei Hackher. Wastl, Blatt vom 11. Juni, schreibt darüber sehr genau. Die Behauptung Kramms, die Franzosen hätten im Verlauf der Aktion später mehr Geschütz in Tätigkeit gebracht, ist nirgends begründet. Wastls Daten sind vom 11. Juni, Hackhers Angaben vom 13. Juni datiert; weiter schweigt alles über dieses Thema, woraus ziemlich deutlich hervorgeht, daß sich eben nichts mehr änderte. Auch spricht dafür der Umstand, daß Marmont Geschütz aus Laibach kommen lassen will und sich über Mangel an Schießpulver beklagt. (Mayer, 222, Fußnote). Hackher erwähnt in seinem Verteidigungsjournal in Batterie 1 — 3 Haubitzen, Batterie 2 — 1 Haubitze, Batterie 3 — 1 Kanone. Wenn