Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 5. (1903)

Die Landes-Vertheidigung - Die Landwehr - Die k. k. Landwehr-Infanterie-Regimenter Nr. 1 bis 36

448 Für dieselbe wurde 1874 ein Cadre mit dem Standorte Sinj aufgestellt; dieser wurde von einem Officier commandiert und zählte ausser diesem noch 12 Mann. Ebenso wurde in dem gleichen Jahre ein Cadre der Landesschützen zu Pferd in Tyrol und Vorarlberg aufgestellt und gliedern sich seither die berittenen Landwehr-Truppen in: a) die Landwehr-Cavallerie; b) die Landesschützen zu Pferd in Tyrol und Vorarlberg1) und c) die berittenen Schützen in Dalmatien. Die Aufstellung der Cadres für die k. k. Landwehr-Cavallerie verzögerte sich jedoch aus den Seite 344 angeführten Motiven bis zum Jahre 1883. Organisation der Landwelir-Cavallerie. Durch die provisorischen organischen P>estimmungen vom Jahre 1883 wurde die Formierung der k. k. Landwehr-Cavallerie in sechs Regimenter an­geordnet, von welchen drei als Dragoner, drei als Uhlanen successive auf­zustellen waren s). In jeder Gruppe waren die Regimenter mit den Nummern 1 bis 3 zu bezeichnen. Jedes Regiment hatte im Kriege aus vier Feld- und einer Ersatz-Escadron (eventuell noch einer Stabs-Cavallerie-Abtheilung) zu bestehen. Im Frieden hatte zum Zwecke der Abrichtung von Mann und Pferd, sowie zur Führung der Standes-Evidenz ein von einem Stabs-Officier oder Ritt­meister befehligter „Regiments-Cadre” activiert zu werden. Diese Abtheilungen führten die Benennung „k. k. Landwehr-Dragoner- Regiments-Cadre Nr. 1” u. s. w. und gliederten sich in den Stab und zwei „Instructions-Cadres” mit den Nummern 1 bis 2* 2 3). Zu ersterem gehörten ausser dem Commandanten, welcher den gesammten militärischen und ökonomisch-administrativen Dienstbetrieb leitete, derVer- waltungs-Officier4), der Regiments-AVaffen-Officier, welche gleich­zeitig den Dienst als Listructions-Officiere versahen, der Rechnungsführer, der Thierarzt und die erforderlichen Hilfskräfte an Unterofficieren und Soldaten (zusammen 4 Officiere 9 Mann). Ein Instructions-Cadre hatte aus 2 bis 3 Offleieren und 35 Mann5) zu bestehen und war in zwei Züge getheilt6). Der Kriegs-Stand einer Feld-Escadron war mit 171, einer Ersatz-Escadron mit 177 Mann normiert, daher jener des ganzen Regiments, inclusive Regiments- Stab (51 Mann), dessen Zusammensetzung ähnlich wie im Heere, 912 Mann. Jedem Instructions-Cadre oblag nebst der Ausbildung von Mann und Pferd noch die Führung des Unterabtheilungs-Grundbuches, und zwar dem 1. Cadre für die 1. und 2. Feld- und Ersatz-Escadron, dem 2. Cadre für die 3. und 4. Feld-Escadron und die eventuell aufzustellende Stabs-Cavallerie- Abtheilung. Dem Regiments-Commandanten, welcher von Seiner Majestät schon im Frieden für dieses Commando designiert und bei Eintritt der Mobilisierung hiezu ernannt zu werden hatte, war für den Fall der Mobilität ein Major oder !) Nachdem dieselben in gleicher Weise wie die Landesschützen-Bataillone (Regi­menter) einen Bestandtheil der Institution der Landes-Vertheidigung dieser Länder bilden, so werden die weiteren Details über diese in dem diese Institution behandelnden Abschnitt geschildert. 2) Und zwar gelangten zuerst (1888—1884) die Cadres des 1. und 2. Dragoner-, dann des 3. Uhlanen-Regiments zur Aufstellung, während jene der drei übrigen Regimenter erst mit 1. October 1885 formiert waren. 3) Nachstehende Bestimmungen theilweise erst durch die organischen Bestimmungen vom Jahre 1889 geregelt. 4) Dem Stande der Officiere in Local-Anstellungen entnommen. Ihm kamen gleiche Obliegenheiten zu, wie einem Evidenz- und Verwaltungs-Officier bei den Landwehr- Fuss-Truppen. 5) Und zwar: 1 Rittmeister. 2 Oberofficiere, 1 Cadet-Officiers-Stellvertreter, 1 Rechnungs- Wachtmeister, 1 Zugsführer, 2 Corporale. 1 Escadrons-Trompeter, 1 Riemer, 14 Remonten- reiter, 7 unberittene Landwehrmänner, 3 Officiersdiener. ö) 1893 wurde der Stand auf 4 (3) Officiere und 45 (44) Mann erhöht.

Next

/
Oldalképek
Tartalom