Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 1. (Dritte Folge, 1902)

Hauptmann Criste: Ungedruckte Briefe des Erzherzogs Carl

N den Erzherzog Carl selbst vor Kurzem in das Kriegerhand­werk eingeführt hatte. Denn dem damals 19jährigen Erz­herzog Ferdinand war im Februar 1799 vom Kaiser Franz die Erlaubnis ertheilt worden, zur Armee nach Deutschland abzugehen und dort unter den Augen des Erzherzogs Carl dem Feldzuge anzuwohnen. Während des Feldzuges von 1799 führte Erzherzog Ferdinand kein Commando, im Früh­jahr 1800 jedoch erhielt er den Befehl über eine Brigade in der Division FML. Graf Yincenz Kolowrat. Die unter dem Befehle des FZM. Freiherrn von Kray stehende Armee bestand aus dem Hauptheere und dem Corps in Tirol und Vorarlberg. Diese Truppen hatten im Früh­jahr 1800 folgende Aufstellung: Der rechte Flügel der Haupt- Armee, FZM. Graf Sztáray, 19.000 Mann, cantonierte in dem Raum zwischen der Murg und dem Neckar, von Rendien bis Heidelberg und hielt an der Nidda Verbindung mit dem churmainzischen Kanzler Albini, der über 6 Bataillone und 11 Escadronen verfügte. An das Corps Sztáray schloss die Division FML. Baron Kienmayer, 9700 Mann, die in Appen­weier, AVillstätt und Offenburg stand, während die Division FML. Graf Nauenburg, 11.300 Mann, zwischen Schaffhausen und Säckingen cantonierte und Verbindung mit der Division FML. Graf Vincenz Kolowrat, 13.300 Mann, zwischen Schaff­hausen und Ueberlingen hielt. An diese Division schloss sich das Truppen-Corps in Tirol und Vorarlberg, 24.300 Mann, unter FML. Fürst Reuss, vom Ursprung des Rheins bis an den Boden-See und hinter diesem bis Buchhorn. Als Reserve lag das Corps FML. Graf Baillet de Latour, 9400 Mann Infan­terie und 3400 Reiter, in dem Raume Viliingen, Engen und Tübingen. Die Artillerie-Reserve schloss unmittelbar an das Corps Baillet; das Haupt-Quartier war in Donaueschingen. Von der französischen Armee unter Obergeneral Moreau, hielt der rechte Flügel, General Lecourbe, 29.000 Mann, den Rhein von Lauffenburg bis Mayenfeld, das Centrum, General Gouvion St. Cyr, 30.000 Mann, den Ob er-Rhein von Lauffenburg bis Alt-Breisach besetzt. 19.000 Mann des linken Flügels unter General Suzanne deckten das linke Rhein- Ufer von Alt-Breisach bis Düsseldorf. Die Reserve, 26.000 Mann, stand in engen Cantonierungen im Frik-Thale, in Ober-Elsass

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