Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
1798 wurden das Oberst- und Oberstlieutenants-Bataillon in Theresienstadt neu aufgestellt, das Leib-Bataillon stand 1799 im Corps Bellegarde in Tyrol, focht bei Täufers, Süs, wo es sich unter dem Regiments-Commandanten Obersten Baron Zeegraedt auszeichnete, kam dann nach Italien und zeichnete sich bei Bosco—Casina grossa erneuert aus; danach Gefecht bei Rivoli1). Die Grenadiere (Bataillon Wouvermanns) bei Täufers gefochten, sich in der Schlacht an der Trebbia hervorgethan, dann noch bei Novi, Sayigliano, Mondovi gefochten. 1800 das frühere Oberst-, nunmehr Leib-Bataillon auf dem Kriegsschauplätze in Deutschland, Schlachten bei Engen, Möskirch, Biberach, Gefecht bei Illertissen mitgemacht, sodann, sowie das nachgerückte 2. Bataillon, Besatzung in Ulm. Beide später in der Schlacht bei Hohenlinden, sich bei der Einnahme des Dorfes Wetting ausgezeichnet (das 3. Bataillon in Prag verblieben). Die Grenadiere bei Engen, Möskirch und an der Iller gefochten, bei Hohenlinden viel verloren. 1805 auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, gerieth das 1. Bataillon in Folge der Capitulation von Memmingen in Kriegsgefangenschaft, das Grenadier-Bataillon erlitt im Corps Jellacic ein gleiches Schicksal bei Dornbirn, das 2. und 4. Bataillon endlich standen in Nord-Tyrol, bestanden ein Gefecht bei Imst und kamen später in das Corps Rohan, mit welchem sie nach ehrenvoller Vertheidigung bei Castelfranco ebenfalls die Waffen strecken mussten. Das 3. Bataillon die Schlacht von Austerlitz mitgemacht, viel verloren. 1809 im 5. Corps der Haupt-Armee in Deutschland eingetheilt, focht das Regiment (1. und 2. Bataillon) bei Landshut (16. April), deckte nach der Schlacht bei Landshut (21. April), den Rückzug, nahm, nunmehr drei Bataillone stark, an dem Treffen bei Neumarkt theil und focht, insbesondere das 3. Bataillon, mit Auszeichnung bei Ebelsberg. Später zur Deckung des Brückenkopfes nach Pressburg entsendet, erlitt das Regiment in dem Gefechte bei Engerau, trotz ausgezeichneter Bravour viele Verluste (300 Mann abgeschnitten, gefangen). Wiederbei der operierendenArmee eingetheilt,fochten das 1.und3.Bataillon bei Wagram, das an der March detachierte 2. Bataillon gerieth bei Stampfen (Wisternitz) in Gefangenschaft. Die Grenadiere (Bataillon Bissingen) bei Regensburg gefochten, bei Eggmühl im Reserve-Verhältnisse gestanden, nach dem Treffen von Regensburg (23. April) den Rückzug gedeckt, sich bei Aspern ausgezeichnet; dann bei Wagram und Znaym* 2). Oberlieutenant Peter Freiherr von Pirquet für besondere Auszeichnung bei Ebelsberg nachträglich 1813 (als Hauptmann im 8. Jäger-Bataillon) den MTO. erhalten. Die beiden Grenadier-Hauptleute Peter von Franquen und Franz von Madrid für Auszeichnung bei Aspern aussertourlich befördert. 1812 waren zwei Bataillone im Auxiliar-Corps Schwarzenberg eingetheilt und fochten bei Podubnie, Brzesc-Litewsky und. Izabelin. Die Grenadiere (Bataillon Brzezihsky) bei Podubnie, am Muchaviec, bei Divin, Biala und Wolkowisk. 1813 stand das Regiment (drei Bataillone) in der Haupt-Armee und gerieth in der Schlacht bei Dresden, mit den übrigen Truppen der Division Mesko, in Kriegsgefangenschaft. Die Grenadiere (Bataillon Obermayer) bei Dresden, Leipzig (an der Pleisse 16. October) gefochten. Noch im Spätherbste in Olmütz reorganisiert, standen 1814 zwei Bataillone bei der Armee in Italien und betheiligten sich einige Abtheilungen an der Schlacht am Mincio ; das 3. Bataillon stand auf Cordon in Istrien. 1) Das Bataillon später zu dem neu aufgestellten Infanterie-Regiment Nr. 68 abgegeben. 2) Die dem Regimenté zugetkeilten mährischen Landwehr-Bataillone Iglau und Znaym nicht in das Feuer gekommen (1810 entlassen).