Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
bei Abwehr des Ausfalles am 14. Juli sich hervorgethan; ein Bataillon im Bien-Walde sich tapfer gehalten ; hei Erstürmung der Weissenburger Linien hat das Regiment viel verloren (14 Officiere als ausgezeichnet genannt). Die Grenadiere (Bataillon Bürger) ebenfalls am Ober-Rhein, Gefechte bei Nieder-Bronn und Froschweiler. 1794 das Regiment in der Vertheidigung vonMaynz (Gefechte bei Brezenheim, Weissenau, an der Zahlbacher Schanze, am Hartenberge u. A.); Regiments- Commandant Oberst Hegel wiederholt wegen guter Führung belobt; die Grenadiere bei Kaiserslautern. 1795 das Regiment bei Erstürmung der Verschanzungen vor Maynz mit Auszeichnung, aber bedeutendem Verluste mitgewirkt; in dem Gefechte am Kempfelde (vor Trier) geriethen drei Compagnien nach vierstündiger tapferer Vertheidigung wegen Munitionsmangel in Kriegsgefangenschaft. Das 3. Bataillon war im Herbst nach Italien gerückt. Die Grenadiere bei der Einnahme von Mannheim, dann Gefecht bei Frankenthal. 1796 stand das Regiment am Ober-Rhein, machte die Gefechte (Schlachten) bei Malsch, Kuppenheim, Ettlingen u. A. mit und war später in der Schlacht bei Schliengen. Major Raymundi für Auszeichnung bei Schliengen 1801 nachträglich den MTO. erhalten. Das 3. Bataillon bei Dego und Montenotte gefochten (mit grossen Verlusten), sodann Besatzung in Mantua. Die Grenadiere rückten, nachdem sie ein Gefecht bei Frankfurt am Main bestanden hatten, Ende April nach Italien, fochten bei Lonato, Primolano und Bassano mit bedeutenden Verlusten *). Kerpen. 1797 das Regiment bei der Belagerung von Hüningen; das 3. Bataillon durch den Fall von Mantua kriegsgefangen. Die Grenadiere bei Rivoli erneuert viel verloren, der Rest bei Tarvis gefangen. 1799 das Regiment mit drei Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, bei Stockach mit Auszeichnung gefochten, kam dann nach Vorarlberg zu dem Corps Hotze, in welchem es den Angriff auf den Luciensteig, die Gefechte bei Wallenstadt und Näfels, dann die Schlacht bei Zürich mitmachte ; es nahm ferner an dem Gefechte bei Altdorf und Urseren theil (hier drei Compagnien in Gefangenschaft gerathen); endlich Ende September an einigen kleineren Affairen bei Glarns. Die Grenadiere (Bataillon Sebottendorf) bei Stockach, dann bei Zürich und Neckarau mit Auszeichnung gefochten. Ausser dem Regiments-Comman- danten Obersten Gavasini, noch der zweite Oberst Fürst Hohenlohe, Major Pistoletti und mehrere andere Officiere sich hervorgethan. 1800 das Leib- und 3. Bataillon in der Schlacht bei Engen, sodann bei der Vertheidigung von Ulm, das Oberst-Bataillon in Ingolstadt, später Braunau. Die Grenadiere bei Engen, Möskirch und Hohenlinden gefochten. 1803 anfänglich nach Italien dirigiert, kam das Regiment (1. bis 4. Bataillon) Ende October nach Tyrol, beziehungsweise nach Salzburg; zwei Compagnien des 4. Bataillons unter Major Graf Bentheim an dem Gefechte am Strub-Passe theilgenommen; das Grenadier-Bataillon stand in Ungarn; das 6. focht bei Austerlitz. 1809 mit drei Bataillonen im 6. Corps (Hiller) eingetheilt, focht das Regiment mit Standhaftigkeit, aber grossen Verlusten, bei Landshut, ebenso bei Ebelsberg. Vor Wien angelangt, zeichnete sich das Regiment bei Vertreibung der Franzosen aus der Donau-Insel bei Jedlesee, der sogenannten .,schwarzen Lacke”,vortheilhaft aus. Major Johann O’Brien erwarb sich-bei dieser Gelegenheit den M TO. Oberstlieutenant GeorgBaronW eveit wurde zum Obersten, Hauptmann Andreas Baron Callot aussertourlich zum Major befördert. An der Schlacht bei Aspern nahm das Regiment keinen Antheil; focht jedoch bei 3 3) Das Bataillon Gavasini wurde versprengt, grösstentlieils gefangen; die Division dieses Regiments erlitt die geringsten Verluste.