Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 318 theidigung dieser Festung ehrenvollen Antlieil. Obristlieutenant S chmie d in ger, Hauptmann Ziegenhirt und Geiszier1) sich ausgezeichnet. 1716 focht das Regiment (zwei Bataillone und zwei Grenadier-Compagnien) in der Schlacht hei Peterwardein und mit Auszeichnung hei der Belagerung und dem Sturme auf die Palanka von Temesvár (hier nur ein Bataillon). Arenberg. 1717 zwei Bataillone und die Grenadiere Belagerung und Schlacht hei Belgrad, das 3. Bataillon in Pancsova. 1734 in Luxemburg garnisonierend, kamen 1735 zwei Bataillone und die Grenadiere als Verstärkung zum Corps Seckendorff (Mosel-Armee), traten jedoch nicht mehr in Action; ein kleines Detachement, schon früher in Coblenz gestanden, an dem Ueberfalle bei Mayen theilgenommen. 1743 in den Niederlanden garnisonierend, waren zwei Bataillone und die Grenadiere in der pragmatischen Armee eingetheilt und fochten mit Auszeichnung hei Dettingen. 1744 in den Niederlanden, ohne Gefecht, nahm das Regiment 1745 an den Operationen am Rhein und Main theil und war ein Detachement 1746 in der Vertheidigung der Citadelle von Antwerpen; die Grenadiere hei dem Ueberfalle auf Vilvorde, das Regiment später in dem Nachhut-Gefechte an der Geer (Jaar) und in der Schlacht hei Rocour; das 3. Bataillon durch den Fall von Charleroi in Kriegsgefangenschatt gerathen. 1747 ein Bataillon und die Grenadiere in der Schlacht bei Lawfeld. 1748 hei den Operationen zum Entsätze von Maastricht. Wied. 1756 mit zwei Bataillonen und den Grenadieren auf den Kriegsschauplatz nach Böhmen gerückt (das Garnisons-Bataillon in den Niederlanden zurückgeblieben), focht das Regiment, insbesondere die Grenadiere 1757 mit besonderer Auszeichnung, aber grossen Verlusten, in der Schlacht hei Prag und kam der Rest des Regiments als Besatzung in diese Festung; später focht es hei Görlitz, wo Obristlieutenant Sigmund Baron Gemmingen und Grenadier-Hauptmann Peter von Piza sich besonders auszeichneten, endlich in der Schlacht bei Breslau und kam das Regiment nach derselben als Besatzung in diese Festung, wo es in Folge Capitulation in Kriegsgefangenschaft gerieth. Regiments-Inhaber FML. Graf Wied erwarb sich bei Kolin den MTO. und erhielt 1760 für Torgau das Grosskreuz desselben. 1758 ein aus Ergänzungen formiertes Bataillon in der Schlacht bei Hochkirch (nicht in das Feuer gekommen), ein später aufgestelltes zweites hei der Belagerung von Neisse. 1759 zeichnete sich das Regiment (inclusive Grenadiere) in dem Treffen bei Maxen aus, Regiments-Commandant Oberst Baron Gemmingen erwarb sich den MTO. 1760 ein Bataillon und die Grenadiere in dem Gefechte hei Loschwitz und bei dem Angriffe auf Dresden, die Grenadiere unter General Ferraris in dem Gefechte hei Seitendorf, endlich das Regiment in der Schlacht bei Torgau, wo es bedeutende Verluste erlitt. Das aus den Niederlanden nach den Erblanden gerückte 3. Bataillon in Linz zur Bewachung von Kriegsgefangenen verwendet. 1761 ein Bataillon und eine Grenadier-Compagnie in dem Streif-Corps Zedtwitz in den Gefechten hei Rosswein und Döbeln. 1762 war das Regiment in den Kämpfen bei Pretschendorf und erwarben sich Major Piza und Hauptmann Emanuel de Fassignies in denselben den MTO.; später war es noch an jenen bei Freiberg betheiligt und gerieth das 1. Bataillon in der Schlacht hei Freiberg zum grössten Theile in Kriegsgefangenschaft. J) Im Verlaufe der Vertheidigung gefallen.