Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)
Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.
— 297 Die in Mantua gestandenen vier Compagnien in Folge der Capitulation kriegsgelangen. Die Grenadiere in einem Gefechte bei Wetzlar. 1799 stand das Regiment (drei Bataillone) in Graubündten (Deckung der Rhein-Linie) und fochten Abtheilungen in den Gefechten am Kuckelsberge, an der Zollbrücke bei Mayenfeld und bei Bonaduz und erlitten bei dem Rückzuge über die Landquart grosse Yerluste. Diese Abtheilungen, circa zwölf Compagnien, bewirkten unter grossen Beschwerlichkeiten ihren Rückzug in das Engadin, wo in dem Gefechte bei Süs der grösste Theil in Gefangenschaft gerieth. Zwei, an den Quellen des Rhein, exponierte Compagnien unter Hauptmann Schöllheim, bestanden ein glückliches Gefecht bei Sta. Maria di Medels, ein Detachement derselben unter Oberlieutenant Rebentisch brachte, durch den aufgebotenen Landsturm unterstützt, der Colonne des Generals Loison eine empfindliche Schlappe bei, doch geriethen diese zwei Compagnien, sowie zwei andere von der Haupttruppe abgetrennte Compagnien, durch den Ueberfall der Franzosen auf Disentis, wie es scheint, durch Sorglosigkeit, ebenfalls in Gefangenschaft. Die Reste des nunmehr, inclusive der Grenadiere*), ni ein Bataillon formierten Regiments kämpften in den erneuerten Gefechten bei Urseren, Elmpt, an der Linth und am Kuckel-Passe. 1800 das 1. und 2. Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland (das 3. und die Grenadiere in Wien zurückgeblieben), hievon das 2. in dem Gefechte bei Hohentann sich ausgezeichnet, das Regiment in der Schlacht bei Hohenlinden. Spork. 1805 war das Regiment mit allen fünf Bataillonen auf dem Kriegs-Schauplatze in Deutschland, das 4. Bataillon in dem Gefechte bei Günzburg und geriethen die Grenadiere im Corps Auffenberg bei Wertingen, das 1., 2. und halbe 3. im Corps Wernek bei Tr ochtelfingen, der Rest durch die Capitulation von Uhn in Kriegsgefangenschaft. Ein Detachement unter Lieutenant Baron Bärbel schlug sich nach Tyrol zum Corps Rohan durch, mit welchem es schliesslich bei Castelfranco das gleiche Schicksal theilte. Yacat Spork. 1809 mit drei Bataillonen bei der Armee in Deutschland, nahm eine Division an dem Gefechte bei Weichs (17. April) theil, das Regiment bei Yertheidigung von Stadt am Hof (Regensburg) zum grössten Theil in Gefangenschaft gerathen. Reorganisiert, focht das Regiment bei Aspern mit Auszeichnung, aber erneuert grossem Verluste, dann bei Wagram und Znaym. Die im Grenadier- (Reserve-) Corps eingetheilten Grenadiere (Bataillon Leiningen) kamen in Bayern bei Hausen nur wenig in das Feuer, hatten aber bei Aspern und Wagram Gelegenheit, erneuerte Proben ihrer Tapferkeit abzulegen, ebenso bei Znaym. De Yaux. 1813 zwei Bataillone und die Grenadiere (Bataillon Fischer) in der Schlacht bei Dresden; Oberlieutenant Christoph Feld egg erwarb sich hier den MTO.; dann in der Schlacht bei Kulm. In der Schlacht bei Leipzig kamen die Grenadiere am 16. bei Wachau (Auenheimer Hof), vom Regimente, bei welchem nunmehr auch das 3. Bataillon eingerückt war, nur zwei Compagnien am 18. October beiProbstheida in dasFeuer. 1814 das 1. und 3. Bataillon bei der Cernierung von Auxonne, das 2. im Streif-Corps des GM. Scheither mehrere kleinere Gefechte bestanden, so bei Roanne (an der Loire), Villefranche, Limonest und kam dann nach Lyon. In dem Gefechte bei Yalence an der lsére Lieutenant Horn sich ausgezeichnet, aussertourlich zum Oberlieutenant befördert. Die Grenadiere bei der Blockade von Besamjon, Bataillons-Commandant, Oberstlieutenant Fischer des Regiments, Hauptmann Neu und Lieutenant Hawiger sich ausgezeichnet (wurden sämmtlich befördert); dasLandwehr-Bataillon versah denEtapen-Dienst. 1815 zuerst nach Italien dirigiert, kam das Regiment bis Neapel, jedoch in keine Action und wurde später nach Süd-Frankreich (Aix und Marseille) überschifft. 9 Dieselben waren n diesem Feldzuge ausnahmsweise im Kegiments-Verbande verblieben.