Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement. Geschichte K. und K. Wehrmacht 1. (1898)

Die Fuss-Truppen - I. Infanterie - Die Infanterie-Regimenter Nr. 1-102.

— 143 ­1788. Mit allen Abtheilungen auf den Kriegs-Schauplatz in Ungarn gerückt, standen das Leib - Bataillon und die Grenadiere (Bataillon Auersperg) vor Sabac, später vor Belgrad; das Oberst-Bataillon in dem Gefechte bei Dreznik, dem Sturm auf und Gefechten bei Dubica. 1789 das Regiment (zwei Bataillone) bei der Einnahme von Berbir, dann sowie die Grenadiere bei der Belagerung von Belgrad ; ein Bataillon später bei der Expedition gegen Lesnica, das 3. Bataillon in den Schanzen bei Priboj. 1790 das Regiment zum Observations-Corps nach Mähren gerückt, das 3. Bataillon bei dem Corps in Croatien verblieben, die Belagerung von Cetin mitgemacht. 1793 das Leib-Bataillon auf dem Kriegs-Schauplatz in den Niederlanden, bei Aldenhoven nicht in das Feuer gekommen, dann zur Cernierung von Mau­beuge; ferner Treffen bei Famars, Belagerung von Va'enciennes, wo das aus den Erblanden nacbgerückte Oberst-Bataillon sich mit demselben vereinigte, endlich jene von Maubeuge. Bei dem Angriffe der Franzosen auf Pont das Regiment seine Posten standhaft vertheidigt. Die Grenadiere (Bataillon St. Julien) am Ober-Bhein bei Retschweiler und am Geissberge gefochten. 1794 focht das Regiment mit Auszeichnung bei Haspres, Major Beer sich hervorgethan ; nach dem Siege bei le Cäteau verblieb es in Landrecies und gerieth in Folge Capitulation dieser Festung in Kriegsgefangenschaft. Die Grenadiere bei Schifferstadt und Schwegenheim gefochten, dann in der Rheinschanze bei Mannheim. 1795 die Grenadiere im Treffen an der Pfrimm und Gefecht bei Lambsheim. 1796 das 3. Bataillon (Major Blavier) auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien bei Dego mit Auszeichnung gefochten, aber grosse Verluste erlitten; der Rest des Bataillons, dem Regimente Nr. 16 zugetheilt, bei Lodi. Das reorganisierte Regiment nach Tyrol gerückt, am Monte Baldo und in der Schlacht bei Castiglione gekämpft, ferner bei Peschiera und Canale, wurde dann zur Besetzung der Pässe bei Pontafel verwendet, nahm aber später an dem dritten Entsatz-Versuche, Treffen bei Fontaniva (Bassano), Schlachten von Caldiero und Arcole theil. Die aus Deutschland ebenfalls nach Italien gerückten Grenadiere sich bei Lonato (Gavardo) ausgezeichnet, bei Bassano versprengt. 1797 focht das Regiment mit drei Bataillonen1) in der Schlacht bei Rivoli, wo insbesonders das 3. Bataillon (Colonne Ocskay) viel verlor; später als Besatzung nach Gradisca verlegt, musste das Regiment an die Division Serrurier sich ergeben. 17S9. Ursprünglich nur die Grenadiere (Bataillon Hohenfeld) auf dem Kriegs-Schauplatze in Italien, Gefecht bei S. Giuliano, Belagerung von Alessandria; das später nachgerückte Regiment kam zuerst zur Belagerung von Mantua, focht später bei Novi mit Auszeichnung, dann bei Savigliano und Mondovi; die Grenadiere noch ausser den obgenannten Affairen bei Genola. 1800 das Regiment an den Kämpfen in der Riviera, vom 6.—16. April (Monte Legino, Monte Fajaié u. A.), ehrenvollen Antheil genommen, kam dann zu der Belagerung von Savona, wo es als Besatzung verblieb ; in der Schlacht bei Pozzolo erlitt es grosse Verluste. Die Grenadiere ebenfalls die Kämpfe an der Riviera (bei S. Giacomo), dann jene am Var und die Schlacht von Marengo mitgemacht. 1805 im Corps Merveldt eingetheilt (vier Feld-, ein Grenadier-Bataillon), erlitt das Regiment auf dem Rückzuge nach Mariazell, nachdem es in den Gefecht en bei Langau u. A. wiederholt Proben seiner Standhaftigkeit gegeben, einen Verlust von circa 900 Mann, grösstentheils gefangen ; das Grenadier-Bataillon unter Major Graf Lazansky bei Aflenz sich erneuert tapfer gehalten. Das 3. war mittlerweile in Botzen reorganisiert worden und aucli der Best der Grenadiere demselben zugetheilt (ein Theil sich nach Mantua geschlagen, dort capituliert).

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