Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)

Custine's Einbruch in Deutschland - Custine's Unternehmung auf Speyer

20 Christen. Oberst Winkelmann beabsichtigte nicht im entferntesten von Speyer abzuziehen, als er noch am Abend des 29. September von dem unmittelbar bevorstehenden feindlichen Anfalle Nachrichten erhielt1), sondern war zur nachdrücklichsten Vertheidigung ent­schlossen; umsomehr, da er am 23. österreichische Verstärkung er­halten hatte: „ein Nachzugs-Commando von 124 Cavallerie-Recruten von Joseph Toscana-Dragonern nebst 194 Infanterie-Recruten, unter Commando des braven Lieutenant Buckowsky von Toscana.2) Die Cavallerie ward nach ihrer Ankunft „auf Vorposten nach Dudenhofen“ geschickt. Sie war „unaufhörlich zu Pferde und hatte 8 Tage lang verwunderliche Dienste geleistet, die man von ihr fast nicht erwarten konnte; .... die 194 unexercierten Recruten ohne Officier wurden in das alte Schloss von Marientraul verlegt.“8) Obrist Winkelmann, in Erwartung eines nächtlichen Angriffes, liess seine Infanterie nech Abends die zugewiesenen Vertheidigungs- plätze ausserhalb der Stadt beziehen;4) „die wenige Cavallerie zog sich von Dudenhofen linker Hand auf die plaine, stellte Piqueter aus und patrouillierte unaufhörlich vorwärts, so weit es ermüdete Pferde ohnabgelöst 8 Tage lang tliun konnten.“ Die gesammte Infanterie blieb die Nacht über bis 7 Uhr Früh unter Gewehr stehen; „da aber nichts vom Feinde zu sehen war, rückte die seit 8 Tagen beständig fatiguierte und alarmierte Truppe wiederum ein.“ ment; Haupttruppe: 1. Brigade: 2 Achtpfiinder an der Töte; 13. (Linien-) Regiment, 4. Bataillon Jura, 46. (Linien-) Regiment, 1. Bataillon Vosges (gefolgt von 6 Achtpfiindern, 4 Feld-Mörsern); 2. Brigade: 93. (Linien-) Regiment, 3. Ba­taillon Rliöne-et-Loire, 36. (LiDien)- Regiment, 3. Bataillon Haut-Rhin. Churjuet VI, 53. *) Durch einen Bauer, der sie am seihen Morgen erfahren hatte, wo die Weiber auf offenem Markte von dem also wohlbehüteten Geheimnisse der nächst­nächtigen Unternehung auf Speyer sich unterhielten! Chuquet, VI, 54. 2) Am 30. September hatte Oberst Winkelmann unter seinem Commando: 2 Bataillone (2000? Mann) Mainzer, 1 „ (1230 „ ) Gyulai-Infanterie, 124 „ Toscana-Dragoner (Recruten) 194 „ verschiedener österreichischer Infanterie-Regi­menter (Recruten) 60 (?) Artilleristen, zusammen 3608 Mann, davon 318 Recruten. s) A.; F. A. 1792, IX, 203. *) Speyer war zur Vertheidigung nicht eingerichtet.

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