Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 10. (Neue Folge, 1898)
Hauptmann Veltzé: Der schriftliche Nachlass des Feldmarschalls und General-Lieutenants Raimund Fürsten Montecuccoli - Einleitung
direct zugehörige Einleitung wiederzugeben nicht überflüssig sein dürfte: „Wann Wir nun gnädiglich wahrgenommen und betrachtet, nicht allein das uralte stattliche und berühmte Herkommen der Grafen von Montecuccoli, als welche Wir vermittelst glaubwürdiger Documente und Nachrichten befinden, von dem uralten und königlichen Geschlecht der Montegaleatier, sonach um das Jahr Christi 896, bei denen Burgundern nachgehends in der Ardenne ihren Sitz gehabt, herstammen, aus welchen der ßelisarius, ein Sohn des Gismundi, nachdem er Unseren Vorfahren im Reich Kaisern Ottoni und Conrado, glorwürdigen Andenkens, in Ihrem Zug in Italien herrliche Kriegsdienste geleistet und derentwegen zu Gubernatoren des Tractus Triniani, in der Lombardei, bestellet und mit vielen stattlichen Landgütern und Herrschaften begabet worden, das Schloss Montecuccoli erbaut und dadurch diesem, bis auf heutigen Tag glücklich florierenden Namen und Stamme den Anfang gegeben hat, sondern auch“ (folgen die Verdienste des Grafen Hieronymus als erster Minister in Tyrol und des Grafen Ernst als General der Artillerie), „endlich vor Allem unseres Geheimen Raths, Kämmerer, Hofkriegsraths-Präsident, Generallieutenant über Unsere Armaden, Obristen Land- und Haus-Zeugmeister, auch Obristen zu Raab und deren incorporierten Grenzen, Raimund Graf von Montecuccoli, Ritters des goldenen Vliesses“ (folgen dessen Verdienste) „derentwegen er dann, nicht allein von Unseres freundlich geliebten Vetters und Bruders, Caroli II. Königs in Spanien Liebden, mit der Fürstenwürde in Spanien beehrt, sondern auch etc.“ Vergleichen wir hiemit gleichzeitige Druckwerke, so lesen wir im Diarium Europaeum, XXXVI, p. 213: „Am 21. dieses Monats (1678 März), ward Herr Generallieutenant Graf Montecuccoli von kaiserlicher Majestät in den Fürstenstand erhoben und ihm der Titel des verstorbenen Duc d’Amalfi1) zugeeignet.“ Theatrum Europaeum, XI, p. 119: „Den 22. März 1678 wurde von Ihrer kaiserlichen Majestät der Herr Generallieutenant Graf *) *) Die Berichtigung des aus dieser Anführung von den späteren Biographen gezogenen Trugschlusses, folgt bei Besprechung der Berechtigung zur Führung des Herzogtitels.