Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Dumouriez übernimmt den Oberbefehl über die französische Armee. Kurzer Umblick auf den Gesammt-Kriegs-Schauplatz Ende August 1792

88 C li r i s t e n. Der Angriff auf Petit-Tournay erfolgte durch etwa 250 Mann, welche von Roubaix über Watrelos anmarschiert waren, um 7 Uhr Früh. Hauptmann Baroncelli, Commandant der den Posten um Petit - Tournay als Unterstützung beigegebenen Tyroler Jäger- Compagnie, welche in Moescroen cantonnierte, hatte schon am Abende vorher durch einen Vertrauten erfahren, dass an diesem Morgen ein Ueberfall von französischer Seite auf den Posten bei Petit- Tournay beabsichtigt sei. Er hatte rechtzeitig seine Compagnie zusammengezogen, einen Officier mit 27 Jägern „rechts“ (westlich), einen Officier mit 20 Jägern links „um Petit-Tournay herum“ aufgestellt, „um den Feind zu empfangen“; der Rest der Com­pagnie und einige Husaren standen, zur Unterstützung bereit, bei Herseaux. Der Feind rückte an. Er hatte als äusserste Spitze zwei Husaren vorgeschickt. Als diese die hinter Bäumen und Häusern versteckten österreichischen Jäger bemerkten, kehrten sie rasch um, schreiend: „Der Feind ist da!“ Die Franzosen stutzten; doch schon stürzten die Jäger aus ihren Verstecken zum Angriffe vor. Die Franzosen gaben einige Dechargen, kehrten sodann um und liefen bis Watrelos zurück. Die Jäger-Compagnie eilte nach, worauf die Franzosen eiligst bis Roubaix flohen.*) Auf Merlain brachen etwa 600 Mann feindlicher Fusstruppen und Reiter vor, zwangen den österreichischen Posten zum Rück­züge, wandten sich aber beim Eingreifen österreichischer Unter­stützungs-Abtheilungen mit Verlust von 1 Officier, 17 Mann todt und 2 Officieren, 27 Mann gefangen zur Flucht nach Maulde. Der Posten von Bistrimont, von 150 Franzosen angefallen, warf diese zurück, wobei letztere 10 Todte zurückliessen. Am 16. wurden die französischen Lager bei Glisuelle und Maubeuge auf Grund falscher Gerüchte über einen österreichischen Angriff allarmiert, hierauf die dortigen französischen Lager- und Sicherungsposten auf das Doppelte verstärkt. GL. de Naloue mit 2000 Mann und 600 Reitern unternahm von Maubeuge aus eine Recognoscierung gegen Mons; wurde aber von seinen Truppen, *) Die Franzosen hatten 3 Todte, mehrere Verwundete; die Oesterreicher einen Verwundeten.

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