Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 9. (Neue Folge, 1895)

Oberstlieutenant Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung) - Hauptmann Christen: Die Ereignisse bis zum Schlusse des Feldzuges - Dumouriez übernimmt den Oberbefehl über die französische Armee. Kurzer Umblick auf den Gesammt-Kriegs-Schauplatz Ende August 1792

Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792. 89 sobald diese auf die österreichischen Vorposten trafen, im Stiche gelassen und musste eilends zurück. Am 18. rückten etwa 3000 Franzosen aus Maubeuge auf Solre-sur-Sambre vor und zerstörten die dortige, von den Oester­reichern eben neuhergestellte Brücke. „Zur Observierung des Feindes wurde eine angemessene Patrouille von Binche dahin“ (nach Solre-sur-Sambre), „und eine zweite von Charleroi nach Thuin abgesandt.“ Die Franzosen zogen sich nach Zerstörung der Brücke zurück. Am 22. erfolgte durch etwa 200 Franzosen wieder ein ^^"lumst15'’ Angriff auf den österreichischen Posten bei Petit - Tournay. Die Franzosen wurden mit Unterstützung der aus Plerseaux herbei­geeilten Tyroler Jäger-Compagnie Baroncelli zurückgeschlagen. Am nächsten Morgen, zwischen 6 und 7 Uhr, fielen 23NAu'“’st etwa 200 Mann feindlicher Infanterie und 30 Beiter, von Lannoy kommend, den hei der Windmühle von Nechin stehenden öster­reichischen Posten der Tyroler Jäger-Compagnie Graf Sinzendorff an. Die Compagnie aus Nechin eilte zu Hilfe und vertrieb die Feinde. Diese kamen aber bald wieder zurück, verstärkt durch Truppen aus Roubaix und bewaffnete Bauern. Der Posten vor der Windmühle hielt sich brav und brachte den Feind zum Stehen. Hauptmann Graf Sinzendorff mit seiner Compagnie und einem Piquet von Württemberg-Dragonern unter Oberlieutenant Reinbach griff nun die Franzosen in der Front an, Lieutenant Krasznitzky, mit einem Theil der Jäger seines Postens bei Marquain und mit einigen Mann des Postens von Templeuve herbeigeeilt, fiel dem Feind in die rechte Flanke. Die Franzosen wurden geworfen und bis Lannoy verfolgt. Sie verloren 50 Mann, darunter 2 Officiere, 20 Mann todt. Die Oesterreicher hatten 3 Verwundete, einen Todten.1) J) Letzteren verstümmelten die Franzosen durch Abschneidung des rechten Ohrs und Ausreissen der Kopfhaare. „Die Bauern des Dorfes Touflers schrieen hei Ankunft unserer Truppen „vive l’Empereur!“, schossen dennoch auf unsere Jäger, ja sogar von dem Kirch- thurme herunter. Bei dem angreifenden Feinde merkte man auch eine Menge Bauern.

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