Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg’ in Ungarn 1848—1849. 377 fordern. Im Weigerungsfälle sollte eine verstärkte Brigade zur Cernirung des Brückenkopfes vor Komorn verbleiben. Am 28. De­cember Morgens stiess die Cavallerie-Brigade Ottinger bei Bábolna auf die Nachhut Görgei’s, griff sie unverweilt an und zersprengte ein Bataillons-Carré im ersten Anprall. Ottinger erbeutete eine Fahne und liess 700 Gefangene nach Raab escortiren, während seine Brigade sich am folgenden Tage in Mezö-Örs wieder mit dem 1. Armee-Corps vereinigte. Das letztere stiess am 30. December bei Moor auf das gegen Ofen marschirende Corps PerczeFs und lieferte diesem ein Treffen, in welchem die Brigade Ottinger das Centrum der Ungarn durchbrach und den Sieg entschied. Perczel verlor zwei Geschütze und an Todten, Verwundeten und Gefangenen über 2800 Mann. Auf die Nachricht von diesen beiden unglücklichen Treffen beschloss der ungarische Reichstag, Pest zu verlassen und nach Debreczin zu übersiedeln. Ein unter dem Vorsitze des Generals Vetter abgehaltener Kriegsrath bestimmte, dass die Bácska und das Banat bis an die Maros geräumt und die sämmtlichen Streit­kräfte hinter der Theiss concentrirt werden sollten, welche Linie bis zum Aeussersten gehalten werden müsse. General Görgei mit einem Corps von 20.000 Mann wurde nach Ober-Ungarn bestimmt, um den FM. Windischgrätz zu täuschen und dessen Aufmerksam­keit von der Theiss abzulenken. Während dieser Vorgänge hatte FML. Graf Schlik seine Truppen bei Dukla vereinigt und mit ihnen am 6. December bei Gráb die ungarische Grenze überschritten. Die Brigade Fiedler erreichte am 7. December Bartfeld und am 9. Eperies, nachdem die gegnerischen Streitkräfte nur wenige Stunden früher gegen Kaschau zurückgewichen waren. Obwohl Schlik sein schwaches Corps durch mehrfache Detachirungen noch mehr verringert hatte, beschloss er dennoch, so rasch als möglich gegen Kaschau vor­zurücken. Er setzte seine Truppen in der Nacht auf den 11. De­cember in aller Stille von Eperies aus in Marsch, um frühzeitig die Stellung von Budámér zu erreichen. Um Mittag des 11. De­cember stiess Schlik bei diesem Orte auf die in einer vortheilhaften Position aufgestellten Streitkräfte Pulszky’s, griff sie, trotz des schwierigen, aufgeweichten Terrains an und nöthigte sie zum Rückzuge gegen Kaschau, während welchem der Landsturm Bábolna. Móor. Budamér.

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