Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

390 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Essegg. Kompolt. Szolnok. Czibakhaza. Pétervására. Cztbakháza. der Feind durch das Hernád-Thal seine Rückzugslinie bedrohen könnte, ging am 14. wieder nach Kirchdorf zurück, wo der mittler­weile von Komorn angelangte FML. Ramberg das Commando über beide Brigaden übernahm. Er trat am 20. Februar über Margit- falva den Marsch nach Kaschau an, wo er am 21. einrückte und bis zum 29. Februar blieb. Während dieser Begebenheiten im Norden hatte GM. Tre- bersburg die Festung Essegg am 14. Februar zur Capitulation gezwungen. Am 18. Februar wurde die Brigade Colloredo von Gyöngyös nach Hatvan beordert und eine auf Streifung vorgeschobene Cürassier-Division dieser Brigade sollte eben von Kápolna nach Gyöngyös zurückkehren, als sie am 18. Februar im Meierhofe Komp olt von überlegenen feindlichen Streitkräften überfallen und in ein verlustreiches Gefecht verwickelt wurde. Bei der grossen Rührigkeit der ungarischen Truppen kamen derlei Ueberfälle zahl­reich vor. So wurde am 9. Februar unweit Szolnok eine Ab­theilung von 1 Officier und 26 Dragonern und am 14. Februar eine Patrouille von 12 Cürassieren bei Czibakháza aufgehoben. Einen Ueberfall mit grösseren Massen versuchten die Ungarn am Morgen des 24. Februar auf die bei Pétervására stehende Di­vision Schulzig, welche den Angriff jedoch durch ihre mit dem besten Erfolge wirkende Artillerie abwies. An demselben Tage wollte FML. Jellachich die in der letzten Zeit wieder hergesteilte Theiss-Brücke bei Czibakháza zerstören lassen und sandte zu diesem Behufe den GM. Ottinger mit 2 Bataillonen, 6 Escadronen, 2 Rohr- und 1 Raketen-Batterie dahin ab. Die Ungarn hatten von dieser Expedition aber rechtzeitig Kenntniss erhalten und empfingen das Detachement mit einem so mörderischen Kartätschenfeuer, dass dieses beträchtliche Verluste erlitt und sein Vorhaben aufgeben musste. Mittlerweile hatte die ungarische Armee die Bewegung gegen Kápolna begonnen. Das erste Armee-Corps marschirte nach Makiár und von da über Erlau nach Verpeléth, wo eine Division von 4000 Mann den rechten Flügel der Armee bildete. Gleichzeitig besetzte das zweite Armee-Corps Kápolna und lehnte den linken Flügel an den Meierhof Kompolt. Ein Detachement von 400 In­fanteristen, 100 Husaren und 4 Geschützen ward gegen Péter-

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