Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Kápolna^ Verpeléth. Sirok. Mezö­Kövesd. vására gesendet, wo FML. Schlik stand, der, wie die Spione aus­gesagt hatten, sich über Verpeléth mit der Haupt-Armee vereinigen wollte. FM. Fürst Windischgrätz hatte seinerseits beschlossen, am 26. Februar aus seiner Stellung zwischen Gyöngyös und Arok- Szállás aufzubrechen und gegen Kápolna und Kál vorzurücken. Um zwei Uhr Nachmittags dieses Tages trafen die Armeen bei Kápolna aufeinander und da sich der Feldmarschall für seine Person noch in Gyöngyös befand,, so ging FML. Graf Wrbna so­fort zum Angriffe auf den linken Flügel und das Centrum des Gegners über. Nach einem sechsstündigen blutigen Kampfe machte die Dunkelheit dem Gefechte ein Ende, ohne dass letzteres eine Entscheidung herbeigeführt hätte. Am Morgen des 27. Februar um 8 Uhr erschien von Pétervására her das schon gestern er­wartete Corps des FML. Schlik und griff das von Klapka ver- theidigte Verpeléth an. Nun disponirte auch der Feldmarschall die Truppen zum neuerlichen Vorgehen gegen den linken Flügel und das Centrum der Ungarn, welche vergeblich das Eintreffen Görgei’s und seines Corps erwarteten. Nach hartnäckigem Wider­stande wurden sie zum Rückzuge genöthigt und bis gegen Füzes- Abony verfolgt. Die Kaiserlichen verloren in dem zweitägigen Treffen indessen an Todten, Verwundeten und Vermissten doch nur 350 Mann. FML. Schlik konnte mit seinem Corps erst am 27. Februar am Kampfe theilnehmen, weil er am Tage zuvor seinen Marsch nur bis Sirok auszudehnen vermochte. Der Ort war nämlich vom Feinde besetzt gefunden und musste kurz vor einbrechender Dunkelheit angegriffen werden. Die Entsendung einer Colonne in die rechte Flanke der feindlichen Aufstellung veranlasste den Gegner, Sirok und das ganze Defilé zu räumen. Am 28. Februar trafen das 2. Armee-Corps und die Truppen des FML. Schlik bei Makiár ein. Die Cavallerie-Brigaden Deym und Montenuovo marschirten in der Richtung von Mező-Kövesd weiter und stiessen 3/4 Stunden vor diesem Orte auf weit über­legene, feindliche Cavallerie-Abtheilungen. Ohne eigentliche Noth- wendigkeit liess sich die Brigade Deym in ein Gefecht ein, welches überaus ungünstig ausfiel und den Kaiserlichen 60 Mann und 3 Cavallerie-Geschütze kostete. Nach dieser Affaire retirirte die ungarische Armee gegen Poroszló, um zwischen diesem Orte und Tisza-Füred die Theiss zu überschreiten. Während dieses Marsches

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