Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
406 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Pered. Szered. Freistadtl. Nyárasd. Aszód. Nyárasd. ApáczaSzakállos. Kimling. GM. Herzinger, rückte von Felső- gegen Alsó-Széli und weiter gegen Királyrév, das Centrum, Russen und Brigade Pott, von Taksony gegen Deáki und der linke Flügel, Brigade Perrin, über Sellye nach Hetmény vor. Görgei, der sofort Pered als das eigentliche Object des Angriffes erkannte, warf Verstärkungen nach diesem Orte und nahm vor demselben eine ziemlich feste Stellung, während er den Rest des ungarischen 2. Armee-Corps gegen Királyrév disponirte. Pered wurde nach tapferer Vertheidigung erstürmt, dafür aber nahmen die Ungarn Királyrév neuerdings, aus dem sie erst nach ansehnlicher Verstärkung des österreichischen rechten Flügels vertrieben werden konnten. Am Morgen des 22. Juni war die Gegend diesseits der Waag und des Neuhäusler Donau-Armes vom Feinde vollständig geräumt; das 3. ungarische Corps war in der Nacht bei Negyed über die Waag, das 2. bei Sereg-Akol über die Neuhäusler Donau gegangen. Das 1. ungarische Corps und das fliegende Corps Horváth begnügten sich während des Kampfes bei Pered mit ziemlich belanglosen Demonstrationen, welche sie gegen Szered und Freistadtl ins Werk setzten. Dagegen unternahm das 8. ungarische Armee-Corps schon am 20. .Juni eine Vorrückung auf der grossen Schütt und griff die bei Nyárasd aufgestellten Vortruppen des 2. Armee-Corps, FML. Csorich, mit grosser Heftigkeit an. Die kaiserliche Reiterei schlug die Attaque aber glänzend ab, erbeutete 2 Geschütze und trieb den Gegner in der Richtung von Aszód zurück. Hier versuchte Klapka das Gefecht zu erneuern, wurde jedoch wieder geworfen, worauf FML. Csorich in seine alte Stellung zurückging. Zur Unterstützung des 4. Armee-Corps unternahm FML. Csorich am 21. Juni abermals eine Diversion auf dem rechten Ufer des Neuhäusler Donau-Armes. Die Ungarn, welche Nyárasd erneuert besetzt hatten, wurden daraus vertrieben und bis Aszód verfolgt. Dagegen wurde Apácza-Szakállos vom Gegner stark besetzt gefunden und die dahin dirigirte Colonne des GM. Simbschen musste nach vergeblichem Angriffe gegen Nyárasd retiriren. Auch auf dem rechten Donau-Ufer zeigten sich die Ungarn thätig, um das 1. österreichische Armee-Corps daran zu hindern, Truppen nach der grossen Schütt zu übersetzen. Sie griffen desshalb die Vortruppen des Schlik’schen Corps bei Kimling