Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
400 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. das Cernirungs-Corps vor Peterwardein unter dem Commando des GM. Mayerhofer, bestehend aus den Brigaden der Oberste Mamula und Hallavanya mit 10 Bataillonen, 1 Escadron und 51 Geschützen. Das »Siebenbürgische Armee-Corps«, damals unter FML. Clam-Gallas, bestehend aus den Divisionen GM. Pergen und GM. Coppett mit zusammen ll5/6 Bataillonen, 16 Escadronen und 36 Geschützen, stand im Lager bei Csernetz in der Walachei. Aus diesem brach es am 23. Juni auf, um gleichzeitig mit dem russischen Hilfscorps unter dem General der Infanterie Lüders in Siebenbürgen einzurücken. Im Innern der Monarchie wurden zwei mobile Reserve-Corps formirt. Das 1. Reserve-Corps, unter FML. Nobili, sammelte sich auf dem Marchfelde und erreichte Ende Juni eine Stärke von ungefähr 6 Bataillonen, 3 Escadronen und 12 Geschützen. Das 2. Reserve-Corps organisirte FZM. Nugent bei Pettau in Steyer- mark. Dieses zählte schon Anfangs Juni 8000 Mann Infanterie, 500 Reiter und 24 Geschütze. Die ungarische Armee, bei welcher Ende Juni die bisherige Eintheilung in Brigaden aufgelassen wurde, bestand aus 9 mobilen und 1 Reserve-Corps. Diese waren in vier Armeen eingetheilt, deren Ordre de bataille ungefähr folgende war: 1. Obere Donau-Armee, unter Arthur Görgei, bestehend aus dem 1., unter Nagy-Sándor, dem 2., unter Asboth, später unter Kászonyi, dem 3., unter Knézich, später unter Leiningen, dem 7., unter Pölltenberg und 8. Armee-Corps, unter Klapka, der selbstständigen Division Kmety und den fliegenden Corps Armin Görgei, Horváth und Beniczky mit zusammen 61 Bataillonen, 83 Escadronen und 229 Geschützen. 2. Armee, obere Theiss-Armee an der Nordgrenze, unter Dembinski, bestehend aus dem 9. Armee-Corps unter Wysocki, und der Division Kazinczy, mit zusammen 24 Bataillonen, 12 Escadronen und 57 Geschützen. 3. Bács-Banater Armee (Süd-Armee), unter Moriz Perczel, später Vetter, bestehend aus dem 4. Armee-Corps, unter August Tóth und dem 5. Armee-Corps, unter Vécsey, dann den Besatzungen von Peterwardein, Orsova, Pancsova u. s. w., mit zusammen 37'/2 Bataillonen, 28 Escadronen und 88 Geschützen.