Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 401 4. Armee des Generals Bem, bestehend aus dem 6. Armee- Corps, unter der persönlichen Führung Bern’s, der sogenannten vereinigten ungarisch-siebenbürgischen Armee, dem Streif-Corps Inczédy und dem Belagerungs-Corps vor Karlsburg mit zusammen 47 Bataillonen, 29 Escadronen, 102 Feld- und 10 Belagerungs- Geschützen. Reserve-Armee-Corps, unter Guyon, bestehend aus 10 Ba­taillonen, 6 Escadronen und 12 Geschützen. An irregulären Truppen bestanden die Frei-Corps Nemegyei und Földváry und die Nationalgarde des Csongráder Comitates in einer Stärke von 8850 Mann Infanterie und 1540 Pferden. Endlich wurde bei Debreczin eine Reserve gebildet, welche schon in wenigen Wochen aus 20.000 Mann, allerdings grösstentheils Rekruten, bestand. Die Gesammt-Streitmacht der Ungarn darf selbst bei massiger Berechnung auf mehr als 190.000 Mann veranschlagt werden. Die ungarische »Obere Donau - Armee« befand sich am 4. Juni in folgenden Stellungen: 1. Armee-Corps bei Hull im Thal der Neutra; 2. und 3. Armee-Corps bei Neuhäusel; 8. Armee-Corps in Komorn und auf der grossen Schütt. 7. Armee-Corps bei Raab; Division Kmety bei Stuhlweissenburg. In den nächstfolgenden Tagen führte diese Armee nach­stehende Bewegungen aus: Am 5. Juni rückte das 1. Corps über die Neutra und bezog bei Komjáti ein Lager. Am 6. Juni schoben das 1., 2. und 3. Corps ihre Avant­garden näher gegen die Waag vor und besetzten Uermény, Tót- Megyer und Tardosked, von wo aus Streifungen gegen die Waag unternommen wurden. Schon am Tage zuvor war bei Gutta ein Brückenschlag über die Neuhäusler Donau begonnen worden, welchen das 2. Armee-Corps durch ein Detachement sicherte. Am 8. Juni sammelte Nagy-Sándor das 1. Armee-Corps bei Uermény, schob seine Avantgarde gegen Mocsonok vor und beun­ruhigte die Oesterreicher am 8. und 9. Juni bei Sempte (Schintau) und Sellye durch zahlreiche Angriffe auf deren Vorposten. Schintau (Sempte). Sellye.

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