Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 399 setzt gehalten. Die Brigaden Barco (Liebler) und Simbschen standen bei Olgya, Vásárát und Szerdahély in Reserve. Das 3. Armee-Corps stand mit dem Gros bei Oedenburg und batte seine Vortruppen nach Szent-Miklós, Neckenmarkt, Kreuz und Zinkendorf detacbirt. Das 4. Armee-Corps, Hauptquartier Tyrnau, hielt bei Frei- stadtl, Szered und Vághá die Waag-Uebergänge besetzt und stand mit zwei Brigaden bei Tyrnau in Reserve. Ausserdem hielt GM. Benedek die Gegend von Trencsin und GM. Barkó die Uebergänge der oberen Waag und die nach dem Jablunka-Passe führenden Strassen besetzt. Die letztere Brigade sicherte gleichzeitig die Ver­bindung mit der über Kubin nach Rosenberg vorrückenden russischen Division des General-Lieutenants Sass. Die russische Division Paniutine lagerte Anfangs Juni auf dem linken Donau-Ufer nächst Pressburg, musste aber, wegen der mit grosser Heftigkeit auftretenden Cholera, bald in die Gegend von Bösing und Modern in Cantonnirungen verlegt werden. Das Armee-Hauptquartier befand sich in Pressburg, die Geschützreserve in Engerau. FZM. Haynau war zur Eröffnung der Operationen schon in den ersten Tagen des Juni bereit, aber die Verzögerungen, welche der Anmarsch der russischen Colonnen erfuhr und die auf Befehl des Kaisers Nikolaus I. veränderte Marschrichtung des russischen 3. Armee-Corps, General der Ca- vallerie Graf Rüdiger, schoben den Beginn der Feindseligkeiten hinaus. General Rüdiger sollte anfänglich über die Bergstädte gegen Neutra marschiren, erhielt aber vom Czar den Befehl, von Rosenberg über Késmárk gegen Kaschau zu rücken und seine Avantgarde unter General-Lieutenant Sass an sich zu ziehen. Die letztere wurde in ihrer bisherigen Aufstellung bei Kubin und Rosenberg durch das 12 Bataillone, 1 Kosakenpulk, 36 Geschütze starke Corps des Generals Grabbe ersetzt. Die österreichische »Süd-Armee« unter dem FZM. Jellachich, bestehend aus den Divisionen FML. Kriegern, FML. Dietrich, GM. Rastich und FML. Ottinger mit zusammen 311/3 Bataillonen, 357-2 Escadronen und 137 Geschützen, ergriff bereits Anfangs Juni die Offensive und besetzte die Bácska bis zum Franzens-Canal. In dieser Position erwartete der Banus die Offensive des FZM. Haynau. Unter dem Oberbefehle des FZM. Jellachich stand auch

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