Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

382 Der Krieg* in Ungarn 1848—1849. Windscliacht. Hodrus. Stefultó (Szitnya). Zsarnóc (Zarnowice). Schemnitz. bewirkten, erhielt der ungarische General von seinem Kriegs­minister den Befehl, Schlik in den Rücken zu fallen und mit der oberen Theiss-Armee in Verbindung zu treten. Zu diesem Zwecke liess Görgei Kremnitz, Szent-Kereszt, Zsarnóc, Altsohl, Schemnitz und Windschacht besetzen und am 18. die Division Kmety nach Neusohl verlegen. Während dies geschah, gingen die Kaiserlichen zur Offensive über. FML. Csorich verhess nach einer längeren Rast am 20. Januar Léva, schob die Brigade Wyss nach Baka­bánya, die übrigen Truppen bis Báth vor und marscbirte am 21. gegen Schemnitz und Windschacht. Oberst Guyon hatte strengen Befehl, den letzteren Ort um jeden Preis zu halten und besetzte bei der Annäherung des Gegners die Anhöhen oberhalb Wind­schacht und die benachbarten Defiléen von Stefultó und Hodrus, in welcher Position er am 21. Januar gegen 2 Uhr Nachmittags das Gefecht annahm. Die Umgehungs-Colonnen der Kaiserlichen nöthigten Guyon jedoch bald, die Vertheidigung der Höhen ab­zubrechen und sich auf jene von Windschacht zu beschränken. Am späten Abend bemächtigten sich die Angreifer der Ausgänge des Ortes und nahmen Haus um Haus mit dem Bajonnette, bis endlich die Dunkelheit den FML. Csorich veranlasste, den Kampf einzustellen. Eine zweite österreichische Colonne griff an demselben Tage Hodrus an, wurde aber abgewiesen und ging nach Zsarnóc zurück. Dafür bemächtigte sich um 10 Uhr Abends eine dritte Colonne der Defiléen bei Stefultó, gefährdete damit die Rück­zugslinie Guyon’s und zwang diesen, während der Nacht in eine neue Stellung vor Schemnitz zurückzugehen. Obwohl von der ungarischen Division Pillér bei Zsarnóc in der Flanke bedroht und angegriffen, rückten die Kaiserlichen am 22. Januar gegen Schemnitz vor, besetzten die Stadt nach einem kurzen Gefechte und drängten Guyon, der sehr empfindliche Verluste an Mann­schaft und Geschützen erlitten hatte, gegen Bélabánya und Neu­sohl, wo die bei Zsarnóc übel zugerichtete Division Pillér am folgenden Tage ebenfalls eintraf. Die Kaiserlichen hatten in diesen Gefechten nur unerhebliche Verluste erlitten, während die Ungarn über 700 Mann und 10 Geschütze einbüssten. Der ungarische General Aulich, welcher die Weisung erhalten hatte, mit seiner Division die aus Turóc nach den Bergstädten und besonders nach Kremnitz führende Gebirgsstrasse zu besetzen,

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