Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849
Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 383 ging dem Detachement des GM. Götz entgegen, griff es am 17. Januar bei Turcsek an und zwang es zum Rückzuge nach Mosóc. Angewiesen, seine Division nach dem Sammelplätze Neusohl zu führen, hess Aulich den Gebirgspfad von Kremnitz nach Neusohl durch Pionniere und Bergleute herstellen und zur Erleichterung seines Marsches sogar einen verschütteten Schacht öffnen, um diesen als Tunnel zu benützen. Nach dem am 24. Januar erfolgten Eintreffen Aulich’s in Neusohl theilte Görgei sein Armee- Corps in zwei Colonnen. Die stärkere, aus den Divisionen Aulich, Kmety, der Colonne Simonyi und dem Hauptquartier bestehend, sollte über den Sturecz nach der Liptau und durch das obere Waag-Thal weiter nach Poprád marschiren, während der kleinere, aus den Divisionen Guy on und Pillér zusammengesetzte Theil über Breznobánya die Strasse von Rima-Szombat zu gewinnen und bei Káposztafalva wieder mit der Haupt-Colonne in Verbindung zu treten hatte. Am 27. Januar traf Görgei in Rosenberg, wo er eine längere Rast hielt und am 3. Februar in Poprád ein. Mittlerweile hatte Oberstlieutenant Graf Althann, welcher jenseits der Donau zwischen Oedenburg, Steinamanger, Marcaltö und Csorna streifte, am 13. Januar 5 Compagnien, 3 Escadronen und 2 Raketen-Geschütze nächst Pápa in der Absicht gesammelt, eine Freischaar, welche unter Mednyansky und anderen Führern bei Bakony-Bél stand, zu vertreiben. Althann überfiel die Ungarn in der Nacht zum 14. Januar und trieb sie nach einem zweistündigen Gefechte auseinander. GM. Neustädter, der zur Cernirung von Komorn in der Schütt aufgestellt war, wurde vom FML. Si- munich, welcher einen Angriff Görgei’s erwartete, aufgefordert, nach Szered zu marschiren, um ihm gegen die überlegenen Streitkräfte des Feindes Unterstützung zu leisten. Neustädter wollte eben nach Szerdahely abrücken, als er am 13. Januar bei Nyárasd selbst mit Uebermacht angegriffen wurde und einige Verluste erlitt. Ohne indessen verfolgt zu werden, gelangte die Brigade Neustädter am 15. Januar nach Wartberg. Hier erhielt der General den Befehl, wieder seine frühere Aufstellung in der Schütt zu besetzen, konnte aber diesem nicht nachkommen, da der Neuhäusler Donau- Arm aus den Ufern getreten war und jeden Uebergang unmöglich machte. Turcsek. Bakony-Bél. Nyárasd.