Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

Der Krieg in Ungarn 1848—1849. 367 unterrichtet, boten Alles auf, um die bedrohten Puncte ihrer Stellung, besonders aber den Brückenkopf bei Tomasevác stärker zu besetzen und die Vertheidigungsfähigkeit ihrer Fortificationen zu erhöben. Am 5. December setzte General Kiss von Ecska, Zsigmond- falva und Lázarföld aus drei Colonnen, zusammen 10.000 Mann, in Marsch und griff den Brückenkopf von Tomasevác an, welchen Oberst Knicanin mit 3500 Mann und 15 Geschützen vertbeidigte. Da die ungarischen Seiten-Colonnen viel zu spät in das Gefecht eingriffen und die Serben drei Stürme der Haupt-Colonne abwiesen, musste Kiss nach schweren Verlusten in seine frühere Position zurückkehren. Einige Tage nach dieser misslungenen Unternehmung wurde General Vetter abberufen und zur Uebernahme des Cer- nirungs-Corps vor Arad bestimmt. Kiss, nunmehr Commandant des Banater Armee-Corps, beschloss von einem Frontalangriff auf die Schanzen bei Tomasevác abzusehen, dafür aber die Stellung der Serben von Karlsdorf und Alibunár aus bis an die Temes aufzurollen. Das Armee-Corps in der Bácska wurde aufgefordert, die Operationen im Banate durch Vorstösse gegen den Franzens-Canal und die Römerschanzen zu unterstützen. Am 12. December unternahm Kiss einen combinirten Angriff auf die Stellung des österr.-serbischen Corps. Karlsdorf, durch Damjanich mit grosser Heftigkeit an gegriffen, musste von den Serben nach einem zweistündigen, meist mit dem Bajonnette geführten Kampfe geräumt, dessen Besatzung gegen Alibunár zurückgenommen werden. Die letztere Ortschaft hatte inzwischen Major Gergely gestürmt, ohne die tapferen Ver- theidiger jedoch delogiren zu können. Erst als er durch Damjanich verstärkt wurde, gerieth auch Alibunár in den Besitz der Ungarn. Als Damjanich mit Gergely vereinigt gegen Tomasevác vorrückte und während des Marsches in Jarkovác rastete, zog GM. Suplikac den grössten Theil der Besatzung von Tomasevác an sich und überfiel in der Nacht auf den 14. December die ungarischen Truppen. Diese erlitten anfänglich sehr grosse Verluste, sammelten sich aber gegen Morgen ausserhalb des Ortes und gingen sodann selbst zum Angriffe über. Haus um Haus wurde mit dem Bajonnette genommen, worauf die Serben ausserhalb des Ortes eine neue Stellung bezogen. Damjanich griff sie abermals an und nöthigte sie nach Dobrica und Pancsova zu retiriren. Kiss fand, als er mit der Hauptcolonne Tomasevác erreichte, den Ort bereits ver­Tomasevác. Karlsdorf. Alibunár. Jarkovác.

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