Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

360 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. ■) Vergl. Kriegs-Chronik, II. Theil, Seite 191. Pákozd. Ozora. Tác. Schützen. General Hartlieb, während der rechte Flügel, durch die National­garden des Tolnaer und Baranyaer Comitates aufgehalten, noch bei Fünfkirchen stand. Die Ungarn wichen allenthalben zurück, verstärkten sich aber in dem Masse, in welchem sie sich ihrer Hauptstadt näherten. General Moga, nach der Abreise des Palatins mit der Führung der ungarischen Armee betraut, stellte seine 16.000 Mann starken Truppen auf dem Plateau zwischen Sukuró und Pákozd in Schlachtordnung. Der rechte Flügel (3500 Mann) lehnte sich an die Weinberge von Csala, das Centrum (4500 Mann) stand ä cheval der nach Ofen führenden Strasse, der linke Flügel (3500 Mann) an dem Sumpfe bei Yelencze und die Reserve vor Yelencze. In dieser Position wurde Moga von Jellachich am 29. Sep­tember angegriffen. Dreimal liess der Banus den ungarischen rechten Flügel durch die Division Kempen, aber jedesmal erfolglos attaquiren. Jellachich, dessen Verlust übrigens gering war, brach das Gefecht um 2 Uhr Nachmittags ab und schloss mit Moga, der am 30. September zur Deckung der Hauptstadt eine Stellung bei Martonvásár bezog, einen dreitägigen Waffenstillstand. Ohne seine Reserven unter Roth und Philippovich abzuwarten, trat der Banus auf der sogenannten Fleischhacker-Strasse den Marsch gegen Wien an. Er gelangte am 1. October nach Móor, forderte am 2. von Kis-Bér aus, allerdings erfolglos, den ungarischen Commandanten von Komorn, Oberst Majthényi, zur Uebergabe dieses wichtigen Platzes auf, erreichte am 3. Raab und passirte einige Tage später mit ungefähr 15.000 Mann die Grenze Nieder-Oesterreichs.1) Moga folgte dem Banus bis an die Leitha, welche er jedoch vorläufig noch nicht überschritt. Jellachich hatte seinen Marsch so sehr beschleunigt, dass er das Roth’sche Corps seinem Schicksale überlassen musste. Dieses wurde denn auch von dem Obersten Perczel und dem Honvéd-Major Armin Görgei bei Ozora umzin­gelt und am 6. October genöthigt, die Waffen zu strecken. Nur ein Bataillon des Gradiskaner-Regimentes hatte am 4. October bei Tác ein Scharmützel bestanden, in welchem es 15 Mann einbüsste. In der Gegend von Ungarisch-Altenburg entliess der Banus 15.000 Mann seines Aufgebotes unter General Thodorovic in die Heimat. Diese wurden am 10. October bei Schützen (Lövő) und am

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