Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)
Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Repressalien-Gefechte an der dalmatinisch-montenegrinischen Grenze 1838
356 Die Repressalien-Gefechte an der dalmat.-montenegr. Grenze 1838. Kopás. Gomila. Vidrák. Pastrovich. verhindern wollten, besetzt. Obristlieutenant Rossbach, der Commandant des 8. Jäger-Bataillons, zog aus Budua und Marovicb IV, Compagnien zur Verstärkung an sich und nahm mit seinen Truppen am 3. August den Berg Kopás durch einen Bajonettangriff wieder in Besitz, worauf die Montenegriner nach einem kurzen Widerstande auch die Berge G-omila und Vidrák preis- gaben. Ein noch an demselben Tage von ihnen unternommener Versuch, die beiden letzteren Berge wieder zu nehmen, scheiterte an der Bravour der österreichischen Truppen. Ebenso wurde eine am 4. August unternommene Demonstration der Montenegriner gegen den Berg Kopás durch das sichere Feuer der Jäger abgewiesen. Obristlieutenant Rossbach, der durch einige Compagnien des 16. Infanterie-Regimentes inzwischen auf etwa 900 Mann verstärkt worden war, beschloss, die von den Montenegrinern verübten Grenzverletzungen durch einen Einbruch in den montenegrinischen Antheil der Landschaft Pastrovich zu bestrafen. Obwohl die Zahl des Feindes gegen 8000 Mann betragen mochte, rückte Rossbach unter unaufhörlichen Gefechten bis an den Berg Kerst vor, zerstörte allenthalben den Besitz der Montenegriner und kehrte, von dem Gegner nur wenig behelligt, am 6. August wieder über die Grenze zurück. Der Verlust der Oesterreicher bei dieser Expedition bezifferte sich an Todten und Verwundeten auf 39 Mann. Das Eintreffen weiterer Verstärkungen in Cattaro machte den Feindseligkeiten ein Ende. Die Montenegriner, welche bedeutende Verluste erlitten haben mochten, blieben innerhalb ihres Gebietes und nach einiger Zeit überliess der Vladika gegen eine Geldentschädigung sogar Theile von Pastrovich an Oesterreich.