Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Die Occupation Bosniens und der Hercegovina durch k. k. Truppen im Jahre 1878

556 Die Occupation Bosniens und der Hercegovina Gracanica. fecht entwickelte sich östlich von Gracanica, nämlich sowohl im Thale der Spreca als auf den Höhen zu beiden Seiten des Flusses, mit grosser Lebhaftigkeit und wenngleich die Offensivstösse der Insurgenten allenthalben abgeschlagen wurden, so wiederholten sich dieselben doch in so rascher Reihenfolge und in einer so um­fassenden Weise, dass das Divisions-Commando einer solchen Ueber- macht gegenüber nicht länger an der ursprünglichen Absicht, Gracanica vorerst zu behaupten, festhalten konnte. Umso weniger, nachdem zahlreiche Aufständische auch schon im Rücken und in den Flanken der Division sichtbar wurden und die Verbindung mit Gradacac thatsächlich bereits unterbrochen war. Die ungünstigen Terrain- und Strassenverhältnisse auf der Linie Gracanica—Gradacac—Samac kennend, konnte FML. Graf Szápáry nicht daran denken, den Truppen deren Ueberwindung ein zweitesmal zuzumuthen. Er hatte demnach schon von Dolnja- Tuzla aus dem 13. Armee-Corps-Commando angezeigt, dass er, im Falle sich ein Festhalten Graöanica’s als unthunlich erweisen sollte, auf Doboj zurückzugehen entschlossen sei und um den Bau einer Brücke über die Bosna, sowie die Vorbereitung von Verpflegs­und Munitions-Ergänzungen daselbst angesucht. Als die Aufständischen daher am 13. August das Gefecht, welches den Kaiserlichen 6 Todte, 69 Verwundete und 2 Vermisste gekostet hatte, bei Einbruch der Dunkelheit einstellten, zog das Divisions-Commando die Truppen nach Mitternacht an dem süd­lichen Ausgange von Gracanica zusammen und liess dieselben am 14. um 5 Uhr Früh den Marsch nach Doboj, wohin der Train mit den Kranken und Verwundeten schon vorausgegangen war, antreten, wo das Gros derselben gegen 10 Uhr Abends ein traf. Ziemlich gleichzeitig mit Gracanica hatten auch Gradacac und Türkisch-Samac geräumt werden müssen. Die in GradaCac gestan­denen Etapen-Truppen wurden am 14. August schon hier be­schossen, dann in Skugric, Modric, Garevo, Milosevac und Crkvina mit Flintenschüssen empfangen und nach ihrer Vereinigung mit der kleinen Besatzung in Türk.-Samac ernstlich angegriffen, vermochten am 15. aber gleichwohl ohne nennenswerthe Ver­luste das linke Save-Ufer zu erreichen und Oesterreichisch-Samac zu besetzen.

Next

/
Oldalképek
Tartalom