Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs - Supplement (1892)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien - Der Krieg in Ungarn 1848-1849

416 Der Krieg in Ungarn 1848—1849. Werschetz. folgt, wichen die Ungarn am 3. Januar in zwei Colonnen getrennt nach Gross-Becskerek und Werschetz zurück. Der Rückzug, durch unbewohnte Gegenden und ausserdem bei grosser Kälte angetreten, erheischte neue und schwere Opfer. Der misslungene Angriff auf Pancsova hatte zur Folge, dass nun Damjanich zum Commando des Banater - Corps berufen ward und gleichzeitig der Befehl erging, alle ungarischen Truppen hinter die Maros zu ziehen. Um der Rache der Serben zu entgehen, verhessen Tausende von ungarischen Familien ihre Wohnsitze im Banat. Am 16. Januar trat Damjanich den aubefohlenen Rückzug an. Um den Bewohnern Gelegenheit zu bieten, sich den Truppen anzuschliessen, wurde derselbe in kleinen Märschen über Gross- Becskerek und Modos nach Hatzfeld und von dort, zur Vereinigung mit dem Cernirungs-Corps vor Arad, an die Maros ausgeführt. Die Serben machten keinen ernstlichen Versuch, diese Bewegungen zu stören. Nur bei Werschetz kam es am 17. Januar zu einem lebhafteren Gefechte. Ein Honvéd-Bataillon hatte sich hier ver­spätet, wurde von den Serben umringt und musste sich mit dem Bajonnette den Weitermarsch nach Hatzfeld erzwingen. Ende Januar stand Damjanich bei Arad. Am 18. Januar trat auch das Bácser-Corps seinen Rückzug an. Es sammelte sich am 21. und 22. Januar in Csantavér und gelangte, ohne auf Widerstand zu stossen, gegen Ende Januar nach Szegedin. Peterwardein und Maria-Theresiopel blieben an­gemessen besetzt. Der grössere Theil der Bács-Banater Truppen wurde zur Verstärkung der Haupt-Armee und zur Unterstützung Bern’s bestimmt, der Rest aber in zwei Armee-Corps, das 4. und 6. getheilt, wovon das erstere unter Hadik die Linie Theresiopel- Makó zu halten, das andere, unter Gál, die Belagerung von Arad fortzusetzen und die Maros-Linie bis Siebenbürgen zu vertheidigen hatte. Die Serben begannen, unmittelbar nach dem Abzüge der Ungarn, mit der Organisirung der »serbischen Wojwodschaft«. Das Gros der serbischen Streitkräfte rückte Anfangs Februar bis Hatzfeld vor, von wo der rechte Flügel desselben über Gyertyámos mit Temesvár in Verbindung trat und der linke gegen Gross- Kikinda sich erstreckte. Befehlshaber des serbisch-österreichischen Haupt-Corps war der neue Wojwode FML. Thodorovié. Im Bácser Comitate hielten die Serben den Franzens-Canal besetzt und

Next

/
Oldalképek
Tartalom