Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 6. (Neue Folge, 1892)
Hauptmann Hausenblas: Oesterreich im Kriege gegen die französische Revolution 1792 (Fortsetzung im VII. Bande)
fi Hausenblas. die äusserste Verlegenheit gebracht haben. Diese Vereinigung geschah nicht und nun war es ein Glück, dass die Franzosen es nicht verstanden, aus der momentanen Zersplitterung der österreichischen Streitkräfte Nutzen zu ziehen. Statt mit vereinter Kraft den langen dünnen Cordon der Oesterreicher zu durchbrechen und aufzurollen, begnügten sich die Franzosen mit einigen kraftlosen, schlecht ausgeführten Vorstössen. In diesen Tagen gelangte das österreichische Hauptquartier auch in Kenntniss jener ziemlich vagen Ideen, die man in Frankreich einen Angriffsplan für diesen Feldzug genannt hatte. *) Eine gewisse Aufmerksamkeit auf die bevorstehende Action war schon am 26. April bemerkbar, am 27. April kamen aber auch vier französische Officiere aus Valenciennes nach Mons zu FML. Beaulieu und gaben an, dass ein zumeist aus Linien-Truppen zusammengesetztes französisches Corps, in der Stärke von 10 bis 12.000 Mann mit zahlreicher Artillerie, Tags vorher mit der Bestimmung bei Famars concentrirt worden sei, Mons zu überfallen. Gleichzeitige Scheinangriffe gegen Tournay und Ypern sollten das Gelingen des Ueberfalles unterstützen.1 2) FML. Beaulieu theilte diese Nachricht nicht nur dem Feldmarschall Bender zu Brüssel, sondern auch dem GM. Happon- court, der zu Tournay commandirte, mit und suchte sich durch die in der Nähe befindlichen Truppen möglichst zu verstärken. Aus Vorsicht hatte schon am 26. April das Stadt-Commando zu Ath Befehl erhalten, eine Compagnie Bender (Nr. 41) und eine Escadron Blankenstein - Husaren sofort nach Mons zu senden, die andere, im erstgenannten Orte stehende Compagnie Bender und Husaren-Escadron aber nach dem Eintreffen der nach Ath bestimmten Truppen folgen zu lassen. Das im Anmarsche befindliche Grenadier-Bataillon Briey, sowie eine Division des Obersten-BataillonH Bender wurden angewiesen, ihren Marsch am 28. bis Mons fort zusetzen,3) ebenso änderte das General-Commando den Marsch des Regiments Sztáray (Nr. 33) dahin, dass selbes schon am 29. Abends 1) Mittheilungen des k. u. k Kriegs-Archivs. Neue Folge. V, 104. 2) K. A. 1792; IV, 20. ®) K. A. 1792; IV, 20. Eine Compagnie Bender (Nr. 41) und eine Escadron Husaren trafen am 27. Früh, die andere Compagnie und Escadron wahrscheinlich erst am 28. Abends in Mons ein.