Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 5. (Neue Folge, 1891)

Kriegs-Chronik Oesterreich-Ungarns. Militärischer Führer auf den Kriegsschauplätzen der Monarchie. III. Theil. (Fortsetzung). Der südöstliche Kriegsschauplatz in den Ländern der ungarischen Krone, in Dalmatien und Bosnien

Feldzug 1788. 295 FM. Laudon, bei Dubiea ein. Dieser liess den halbzerstörten Platz sogleich zur Capitulation auffordern. Die Besatzung wies diese Aufforderung aber ab und unternahm, unterstützt von den noch immer auf dem Agino Brdo stehenden Türken, am 21. August einen heftigen Angriff auf die Verschanzungen der Kaiserlichen auf dem Berge Begovstan, welche erfolglose Attaque ihnen jedoch an Todten allein über 200 Mann kostete. Als es den Belagerern unter grossen Anstrengungen gelungen war, die Verpfählungen, mit welchen die Besatzung die weiten Wallbrüche verbaut hatte, nieder­zubrennen, zog der auf dem Agino Brdo stehende Feind gegen Prjedor ab und überliess Dubiea seinem Schicksale. Auf das Aeusserste gebracht, capitulirte die 414 Mann starke Besatzung am 26. August und wurde in Kriegsgefangenschaft abgeführt. FM. Laudon beabsichtigte, den Feind aus seinem Lager bei Jelovac, von welchem aus er die Unternehmungen an der oberen Una wirksam zu hindern vermochte, zu vertreiben und befahl dess- halb dem FML. Mittrowsky, die Save oberhalb Gradiska zu über­schreiten. Obrist Gvosdanovich verbrannte am 1. September zwar das feindliche Lager bei Berbir (Türkisch-Gradiska), der ange­strebte Zweck wurde damit aber nicht erreicht, da der Feind wohl sein Lager bei Jelovac am 4. September selbst in Brand steckte, jedoch statt gegen die Save gegen Banjaluka und Prjedor zog und so von Novi und von Dubiea fast gleich weit entfernt war. Dennoch beschloss der FM. Laudon den Angriff auf Novi ohne weiteres Zögern zu beginnen und begab sich, nachdem er dem FML. De Vins die Bewachung von Dubiea und der Una bis Novi übertragen, nach Dvor vor Novi, wo er am 6. September sein Hauptquartier aufschlug. In der Zwischenzeit hatten, um die Belagerung von Dubiea zu unterstützen, die beiden GM. Klebek und Wallisch Einfälle in das feindliche Gebiet unternommen. Cetin und Trzac wurden am 15. August und Gross-Kladu§ (Kladusa vl.) am 16. August ein­geschlossen und bei dem letzteren Orte eine türkische Pulvermühle niedergebrannt. Ein von Obrist Pejacsevich am 17. August gegen Vranograc unternommener Streifzug alamirte zwar die Besatzungen der benachbarten zahlreichen türkischen Schlösser, brachte die Kaiserlichen aber in den Besitz von 238 Wagen Heu, welche sie als erwünschte Beute mitführten. Mit ähnlich günstigem Erfolge Begovstan. Berbir. Jellovac. Cetin, Trzac. Kladus. Vranograc.

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