Mittheilungen des k.u.k. Kriegs-Archivs 4. (Neue Folge, 1889)

Die Heere des Kaisers und der französischen Revolution im Beginn des Jahres 1792. Als Einleitung zur Schilderung der Kriege Oesterreichs gegen die französische Revolution. Mit Benützung der Vorstudien zu dem in Bearbeitung befindlichen historischen Werke über Erzherzog Carl von Oberstlieutenant M. E. von Angeli

Schulter trug. Eine 189 cm lange Pike mit eiserner Spitze und eben­solchem Schuh, die gleichzeitig zum Auflegen des schweren Stutzens und auch als Waffe diente, vollendete, nebst dem ungarischen Säbel, die Ausrüstung des Scharfschützen. Eine Specialität der National-Grenz-Truppen und der öster­reichischen Wehrmacht überhaupt bildeten die Tschaikisten, ein zur Bewachung der nassen Grenze und zur Flussschifffahrt be­stimmtes Bataillon, welches in dem zwischen der Donau, Theiss und der Römerschanze gelegenen Bezirk 1763 aufgestellt wurde. Die sogenannten Desertions-(Grenz)-Cordonisten endlich waren nur für den internen Dienst in der Grenze bestimmt und daher im eigentlichen Sinne nicht zu den Feldtruppen zu rechnen. Uni- formirung und Ausrüstung entsprach daher auch nur der dienst­lichen Bestimmung dieser Truppengattung. Das Aerar gab dem Cordonisten blos einen Caputrock aus weissem Halinastoffe, ein weisses Camisol, einen Hut ohne Borten, dann Säbel und Gewehr aus den alten Vorräthen; statt aller übrigen Monturs- und Aus­rüstungs-Sorten erhielt jeder Mann ein Jahrespauschale von 4 fl. Die drei Garnisons-Regimenter hatten nicht sowohl den militärischen Dienst, als vielmehr die Besiedelung gewisser Land­striche zum Zwecke, wie dies auch in der Militär-Grenze hinsicht­lich der »deutsch-banatischen Ansiedelungs-Miliz« der Fall war. Sie recrutirten sich aus den Halb-Invaliden der Regimenter; vorzugs­weise nahm man verheiratete Freiwillige dieser Kategorie, welche Lust und Geschick zur Ansiedelung zeigten. Das erste Regiment hatte seinen Standort in Galizien, das zweite in der Bukowina, vom dritten Regiment, auch das »Nieder­ländische Garnisons-Bataillon« genannt, war nur ein Bataillon activirt, welches in den Niederlanden garnisonirte. Technische Truppen. Von den technischen Truppen hatten die Pontonniere die Brücken mit schwimmenden Unter­lagen herzustellen, wozu sie im Felde hölzerne und eiserne Pontons mit sich führten. Zu ihrer Feldausrüstung gehörten spanische Reiter, die sie auf Wagen mit sich führten, um bei Brückenschlägen das jenseitige Ufer durch eine Art Brückenkopf zu sichern. Im Kriege, wie im Frieden oblag ihnen auch in ge-

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