Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)

Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)

4 Wetzer. unter Marschall Guébriant, die Gruppe auf dem Ihringer Höhen­zug und das Lager »bei den Bau-Mühlen« (Hochstetten). Das Lager wurde állmaiig systematisch befestigt und be­gonnen, die Festung »mit Communications-Linien, Redouten und Werken um und um zu beschliessen, womit der Festung Breisach aller Zugang benommen ward; derowegen Ihro fürstl. Gnaden Herzog Bernhard mit etlichen hohen Officieren und dero Leib­compagnie zu Pferde Sonntags den 22. August um die Stadt reiten und solche selbsten aufs Fleissigste recognosciren thatenr da sie dann aus der Festung Ihro fürstl. Gnaden den Herzog er­kannten und mit grossen Stücken unter uns stark Feuer gegeben,, also, dass Ihro fürstl. Gnaden in grosser Gefahr gestanden, indem eine grosse Stückkugel bei und vor Derűseiben in die Erde ge­schlagen, also dass Sie etwas mit Erden bedecket worden«.1) Die Zwischenräume zwischen dem Lager wurden mit Re- douten und verbindenden Gräben geschlossen und so eine völlige Circumvallationslinie hergestellt, die zugleich eine Vertheidigungs- linie nach Aussen bilden sollte.* 2) Auf die Anlage eigentlicher Belagerungswerke schien indessen Herzog Bernhard verzichten zu wollen, zu einer Beschiessung der Festung lagen die Werke zu weit ab und es ist auch zu einer solchen nicht gekommen. Für das Detail der Circumvallation, in welcher das schwedisch­französische Heer lagerte, steht wenigvollkommen verlässliches Material zur Verfügung. In erster Linie muss der Merian’sche Stich im Theatrum europaeum III, 984 dienen, der nach einer Zeichnung des Obrist­lieutenants Kluge, des Artillerie-Chefs der Belagerung, gearbeitet ist. Eine zweite Skizze »nach Federzeichnung eines schwedischen Offi- ciers« bietet Clorer in »Breisach, seine Vergangenheit und Gegen­wart«. Der von G. Droysen erwähnte »Eigentliche Abriss der Be­lagerung des Vesten Pases Brysaeh«, der einer Ausgabe der Rücker’schen Dankpredigt angeheftet sein soll, lag hier nicht vor; von zwei anderen Zeichnungen, die dem FM. Grafen Götz in Neustadt aus Breisach und Freiburg zukamen3) und die in ’) v. d. Grün. 2) Ambraser Acten. Relation Reinach, 27. September. 3) In der Relation eines Innsbrucker Gewährsmannes ist die Rede davon, dass dem Grafen Götz acht Tage vor dem Aufbruche von Neustadt »aus Brei­216

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