Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 3. (Neue Folge, 1889)

Oberst von Wetzer: Der Feldzug am Ober-Rhein 1638 und die Belagerung von Breisach. Beiträge zur Geschichte des dreissigjährigen Krieges (Schluss)

Der Feldzug am Ober-Rhein 1638. 247 München vermuthet werden konnten, hat sich auch dort trotz sorgfältiger Nachsuche nichts gefunden. Die fortificatorische Umschliessung der Festung auf dem rechten Ufer zog sich in einem Halbkreis, mit beiden Flügeln ober- und unterhalb Breisachs an den Rhein gelehnt, mit einem beiläufigen Abstand von 2500 m von den Festungswerken, um den Platz. Auf dem linken Ufer befand sich ein selbstständiger Ab­schluss, der übrigens nie völlig zum Ausbau gekommen ist. Die Lagerplätze der Truppen, insoferne sie nicht in den nach allen Seiten geschlossenen und defensionsfähigen Lagern bei Hochstetten und »Im Kriitt«, halben Weges Breisach—Nieder- Rothweil, standen, befanden sich auf der, der Festung zugekehrten Seite der Schanzenlinie. Oberhalb Breisach, beim heutigen Hochstetten, lag- das vier­eckig tracirte, mit Bastionen versehene schwedische Lager, welches später das Hauptquartier Herzog Bernhard s enthielt, »das fürstliche Hauptquartier«. Von hier führte von Insel zu Insel, in drei Absätzen, immer mehr stromaufwärts liegend, eine Brücke über den Rhein, in jener Liegend, wo sich heute als Namen der Auen die Bezeichnungen »Geisen- kopf«, »Weierköpfle«, »Kälberkopf« finden, damals »im Geis-Sand« geheissen. Der dritte Abschnitt der Brücke muss etwa 2000 m stromabwärts des heutigen Ortes Geisswasser an das linke Ufer geführt haben. Diesseits wie jenseits befanden sich kleine Brücken­köpfe, der diesseitige, die sogenannte »Schotten-Schanz«, in der Au zur Deckung des zweiten Brückenabsatzes, während fűi­den ersten Theil der Brücke das Hochstetter Lager seihst diese Aufgabe erfüllen sollte, obgleich es hiezu etwas zu weitab lag. Das Ufer der dem diesseitigen Ufer zunächst liegenden Au war mit einer aus Redouten und Verbindungsgräben eng ge­schlossenen Vertheidigungsfronte versehen, die jeden Angriff auf die Brücken oberhalb des Lagers verhindern sollte. In der obersten Spitze dieser Au lag die zur Festung gehörige, jetzt bereits von den Schweden besetzte »Mülilbach-Schanze«. Von Hochstetten sach ein Abriss der ganzen Belagerung und des Feindes ausgefertigten Schanzen, sonderlich breisgauischer Seite, zugeschickt worden«. Ein Bürger von Freiburg kam »fast mit gleichlautendem Abriss« zu Graf Götz. (Innsbrucker Statthalterei-Archiv, Miscellen.)

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