Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1886)

Zwischen Donau und Elbe. Skizze der Kriegsbegebenheiten in Ostböhmen im XVIII. Jahrhundert

12 Zwischen Donau, und Elbe. Ünslau, 17. Mai 17423). Anhalt verschuldet haben. Erst am Abend des 16. Mai wurden die Österreicher in zwei Colonnen nach Caslau in Marsch gesetzt '), „und zu sehen, oh nicht auf diese Weis eröffneter Feind eingeholt werden könnte“. Die Cavallerie, bei beiden Colonnen voraus, kam um '/21 Uhr nach Mitternacht nach Caslau, das Gros der Truppen stand aber erst um 4 Uhr Früh bei diesem Orte. Jetzt erst traf die Meldung ein, dass zwar der König mit einigen Truppen in Kuttenberg, das Gros der preussischen Armee aber dicht vor der Front sich befinde * 2). „Es blieb solchemnacli der mindeste Zweifel nicht mehr übrig, dass man mit dem Feinde anzubinden, die Gelegenheit haben werde.“ Der Weg von Hermanmestetz nach Caslau führte etwas nörd­licher als jetzt, von Neuhof über Podhofan, Starkoc, Zbyslau, Wycap einerseits nach Chotusitz, anderseits Wlacitz-Caslau. Der Thiergarten von Sehuschitz dehnte sich etwas weiter gegen Zafican aus. Das Gehöft Wrchy erscheint in den älteren Plänen noch nicht. Zwei Teiche befanden sich an der Stelle der heutigen Militär-Schiessstätte und beim Ziegelofen südlich Wrchy. In der Niederung östlich Cirkwitz bestanden zwei weitere grosse Teiche: der grössere längs des Ostrandes von St. Jacob und Cirkwitz; von dem südlicheren kleineren östlich Tfebeschitz ist noch ein Rest südlich der jetzigen Chaussée, der Wrabcov-Teich, vorhanden. Eine kleine Höhe östlich Tfebeschitz, wie es scheint, die mit Cote 251 bezeichnete, spielt eine gewisse Rolle in der Schlacht. Nach 8 Uhr Früh entwickelten sich die Gegner. Die Österreicher rückten vom linken Flügel in eine Stellung zwischen Kalabousek und Wlacitz: die Cavallerie des linken Flügels von Kalabousek bis vor Cote 244; die Infanterie von hier bis zur Bachniederung oberhalb des Gehöftes Wrchy; die Cavallerie des rechten Flügels zwischen Cote 223 und dem Nord-Ausgange von Wlacitz ; die Reserve, 2000 Grenzer und 20 Escadronen Huszárén beim heutigen Militär-Schiessplatze. Ihnen gegenüber waren die Preussen mit dem linken Flügel beim Thiergarten von Sehuschitz, der aber nicht besetzt wurde, bis Chotusitz aufmarschirt, von da über die Terrainwellen bei Hajek gegen Cirkwitz und dann in einem Haken nach vorwärts bis auf die Höhe bei Cote 251. Der rechte Flügel liess im zweiten Treffen Raum für die Bataillone, die mit dem König von Kuttenberg her jeden Augenblick eintreffen konnten. Beide Heere können annähernd auf je 30.000 Mann geschätzt werden. Der Aufmarsch des österreichischen rechten Flügels war noch nicht vollendet, als die österreichische Cavallerie den Angriff vom *) Kriegs-Archiv 1742; Fase. V, 17. 2) Ebenda. 3) Siehe Tafel II.

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