Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs (1881)

Friedrich Spigl, Hauptmann im k. k. Kriegs-Archive: Repressalien-Gefechte an der croatisch-türkischen Grenze in der Zeit von 1809 bis 1845

in der Zeit von 1809 bis 1845. 15 Wie immer in ähnlichen Fällen, klagten die von der Ersatzleistung betroffenen 7 Türken über erlittene Gewalt, suchten und fanden Anhang und wollten beim Rastellhandel zu Zavalje am 5. Juni durch ein Gemetzel Rache nehmen. Der Cordon-Commandant Major Brustmann, bei Zeiten unterrichtet, vereitelte durch kluge Vorkehrungen den Anschlag; aber die Türken von Klein-Kladus und Sturlic machten nun gemeine Sache mit den Verschworenen. Viele Räuber, selbst aus entlegenen Capitanaten von Bosnien, schlossen sich ihnen an und drohten mit einem Einfalle auf kaiserliches Gebiet. Getroffene Gegenanstalten schienen sie einzu­schüchtern. Nach viertägigem Verweilen am Cordon konnten die auf­gebotenen Bereitschaftstruppen zu ihren Häusern zurückkehren, weil sich die zusammengerotteten Türken wieder zerstreut hatten. Allein der Rückzug der letzteren war nur ein fictiver, dem, wie es sich zeigte, die Absicht zu Grunde lag, sich durch Heranziehung- weiterer Spiessgesellen zu verstärken und dann, wenn die kaiserlichen Bereitschaftstruppen sich zurückgezogen hätten, den lange gehegten Plan in Ausführung zu bringen. In der Nacht zum 12. Juni 1834 berannte eine Colonne von etwa 2000 Mann die Veste Cetin und suchte sich derselben durch Ersteigen der Mauern zu bemächtigen. Allein die aus 120 Mann Sluinern unter Commando des Hauptmannes Szilliak bestehende Besatzung entdeckte bei Zeiten die Annäherung der Räuber und leistete mit Erfolg tapferen Widerstand. Nach mehrstündigem erbittex-ten Kampfe sahen sich die Tiii-ken genöthigt, wieder abzuziehen. Sie Hessen gegen 200 Mann todt am Platze. Ihre beiden Anführer Ale Aidarac und Ale Ogyic wurden, der Erstere tödtlich verwundet; aber auch der tapfere Commandant der Veste, Hauptmamx Szilliak, erhielt im Handgemenge zwei Pistolenschüsse, einen in’s Gesicht, einen in den Hals. Der auf Cetin vorgerückten Colonne folgten zwei andei’e, jede an 1000 Mann stai’k. Eine derselben unter Daud, dem Sohne des berüch­tigten Hassan Aga Pecky, in der Absicht, sobald die Wegnahme von Cetin gelungen wäre, den Sluiner Regiments-Bezii-k zu plündern und zu verheeren. Die Ausführung dieses Anschlages unterblieb zwar in Folge des gescheiterten Anlaufes auf die Veste; aber die von dieser abgewiesenen Horden vexhi-annten auf ihrem Rückzuge 20 Häusei-, in welchen mehrere Kinder den Tod fanden und trieben über 1100 Stück Vieh aller Art als Beute fort. Der Schätzungswerth des, von ihnen angerichteten Schadens betrug 48.591 fl. 51 kr. C.-M. Der Landes-Commandirende Genei-al von Ci-oatien, FML. Baron Vlasits, hielt sich im Sinne der Repressalien-Instruction für verpflichtet,

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