Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Beigabe (1879)

2 Eine Erwiderung auf die in der „Allgemeinen Militär-Zeitung“ erschienene Studie anerkannt. Er hat der,Besprechung der damaligen Verhältnisse Österreichs und der k. k. Armee relativ weitaus den grössten Auf­wand an Zeit und Raum zuzuwenden für nöthig gehalten. Die erwähnte Arbeit trägt das Gepräge geistiger Tüchtigkeit und Gewandtheit in Beherrschung des gewählten Stoffes. Die Verthei- lung des letzteren ist logisch und übersichtlich, die Sprache klar und am rechten Platze — schwungvoll. Die aufgestellten Prämissen und die aus ihnen abgeleiteten Folgerungen erscheinen in vielen Fällen richtig. Selbst die Gruppirung bekannter und durch die Geschichts­schreibung erhärteter Thatsachen, im Vereine mit solchen, die dies nicht sind, oder bei denen sogar das Gegentheil nachweisbar ist, wurde von dem Herrn Verfasser in äusserst geschickter und formgewandter Art durchgeführt. All’ dies musste derart Zusammenwirken, dass die „Charakteristik“ in den Kreisen der Kameraden des deutschen Heeres auf volle Aner­kennung und einstimmigen Beifall rechnen konnte. Mit unbestrittener Berechtigung wird ja der siebenjährige Krieg von Preussen zu seinen glorreichsten Traditionen gezählt. Die Quellen jedoch, welche der Herr Verfasser der „Charak­teristik“ angibt, und auf deren Verwerthung die geistvolle Arbeit fast ausschliesslich basirt ist, machen jedoch in Bezug auf jenen Theil, welcher speciell die österreichische Armee betrifft, die Richtigstellung der Thatsachen zur Pflicht. Dabei soll möglichst vermieden weruen, Österreichs Verbündete zu jener Zeit in den Kreis der näheren Erör­terung zu ziehen. Die Berührung diesbezüglicher Thatsachen bleibt aber unvermeidlich, und soll dies nur insoweit geschehen, als es zur Klärung specifisch österreichischer Verhältnisse unbedingt nothwendig erscheint. Im Verlaufe des siebenjährigen Krieges hat ja gerade die öster­reichische Monarchie ganz eigenthümliche Erfahrungen über den Werth der Allianzen gemacht. Herr Major von Wedelstaedt selbst, von seinem Standpunkte aus, hat es nicht unterlassen, auf die Conse- quenzen jener Verbindungen hinzuweisen. Um den Leser dieses berichtigenden Aufsatzes der Mühe des Nachsuchens in den betreffenden Nummern der „Allgemeinen Militär- Zeitung“ zu überheben, sind nachfolgend einige jener Stellen aus der „Charakteristik“ angeführt, bei welchen eine Entgegnung oder Be­richtigung österreichischerseits nöthig erscheint. Auszug aus der „Allgemeinen Militär-Zeitung“. Darmstadt, Ed. Zernin, 1878. Nr. 46 bis Nr. 52. „Die Standhaftigkeit der sächsischen Armee hat im Jahre 1756 die österreichische Monarchie gerettet, aber ohne dafür weder vom Wiener Hofe, noch von der österreichischen Armee besondere Anerkennung einzu­ernten.“ ........................................................................................................................................

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