Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Occupation der Hercegovina
286 Vom Einmärsche bis zur Besetzung von Mostar. rückte als rechter Flügel östlich der Strasse in die Front und hatte die specielle Aufgabe, sowohl die stete Verbindung mit den auf der Strasse vorgehenden Jäger-Compagnien zu unterhalten, als auch durch eine nach rechts ausgreifende Bewegung in die linke Flanke des Gegners zu gelangen. Das 2. und 3. Bataillon des 27. Infanterie - Regimentes bildete unter Oberstlieutenant v. Ratschiller östlich der Strasse in concen- trirter Aufstellung das 2. Treffen. Es entspann sich nun ein kurzes, aber sehr lebhaft geführtes Feuergefecht. Die Gebirgs-Batterie, obwohl sie des ungünstigen Bodens halber nur 2 Geschütze in s Feuer setzen konnte, delogirte den Feind schon nach den ersten 4 Schüssen mit Hohlgeschossen. Der Gegner verhess seine Stellung und zog sich, von dem 7. Jäger - Bataillon lebhaft verfolgt, auf die ungefähr 800 bis 1000 Schritte nördlich gelegenen Höhen zurück, einige westlich der Strasse vor selben gelegene Gehöfte behauptend. Während die Truppen in dem schwierigen Terrain und bei glühender Sonnenhitze die vom Gegner verlassenen Höhen erstiegen, wurde die Gebirgs-Batterie 2/XII auf jene östlich der Strasse vorgezogen und richtete neuerdings ein wirksames Feuer aus allen 4 Geschützen gegen die feindliche Stellung. Am linken Flügel des 1. Treffens kam das 7. Jäger - Bataillon bei den Gehöften erneuert zum Kampfe. Insbesondere vertheidigten die Insurgenten die Kula Milicevic, gegen welche Hauptmann Bolzano mit der 3. und 4. Compagnie zum Angriffe vorging, mit Hartnäckigkeit. Selbst als die Kula in Flammen aufging, unterhielten sie noch ein äusserst heftiges, aber fast wirkungsloses Feuer, bis sie endlich unter dem einstürzenden Gebälke begraben wurden. Das 2. Bataillon des 27. Infanterie-Regimentes, welches in Folge des anhaltenden Widerstandes am linken Flügel, dem 7. Jäger-Bataillon als Unterstützung nachgesendet worden war, übernahm nun die Verfolgung des Gegners, während das 1. Bataillon dieses Regimentes dem 1. Treffen als Unterstützung nachfolgte. Als die Schwarmlinien des 1. Treffens die Höhen südlich Citluk erreichten, war der Gegner bereits über die breite Niederung, welche diesen Ort von der ersten Aufstellung trennt, zurückgegangen und hatte Citluk, sowie die nördlich desselben liegenden Höhen besetzt. Um die Truppen zu sammeln und ihnen die dringend noth- wendige Erholung zu gönnen, hatte Oberst v. Klimburg die Vorrückung momentan eingestellt, als der während dieser Zeit auf dem Gefechtsfelde eingelangte Divisions-Commandant aus gleichen Gründen um 1 Uhr 15 Minuten eine Gefechtspause anordnete, welche zugleich zur Annahme einer neuen Formation für den weiteren Angriff benützt wurde. Das 1. Bataillon des 27. Infanterie - Regimentes bildete nunmehr östlich, — das 2. westlich der Strasse das 1. Treffen; das 7. Jäger- Bataillon stand östlich, — das 3. Bataillon des 27. Infanterie-Regimentes