Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs - Die Occupation Bosniens und der Herzegovina (1879)
Die Occupation der Hercegovina
Vom Einmärsche bis zur Besetzung von Mostar. 287 westlich der Strasse im 2. Treffen; die Batterie hart östlich der Strasse zwischen den Bataillonen des 1. Treffens. Die der 1. Brigade zuge- theilte, aber zur 2. Brigade gehörige Gebirgs - Batterie 1/XI wurde vorgezogen und neben der Gebirgs-Batterie 2/XII placirt. Die 1. Gebirgs-Brigade, General-Major Thodorovich, war der 2. gefolgt und schloss während der Gefechtspause unmittelbar an dieselbe auf. Ueber Anordnung des Divisions-Commandanten entsendete General - Major Thodorovich ein Halb - Bataillon des 69. Infanterie- Regimentes unter Hauptmann Baron Königsbrunn als Umgehungs- Colonne gegen die rechte Flanke der feindlichen Stellung. Während dieser Vorkehrungen erhielt FML. Baron Jovanovic • ein in türkischer Sprache abgefasstes Schreiben des Führers der gegenüberstehenden Insurgenten, in welchem derselbe bat, den Angriff nicht fortzusetzen und ihm Zeit zum Rückzuge zu gewähren. FML. Jovanovic erwiderte dieses Ansinnen mit dem Befehle zur Fortsetzung der Vorrückung. Inzwischen hatten die Insurgenten den Ort Citluk geräumt und sich auf die Höhen zurückgezogen; als die Vorbereitungen zum Angriffe getroffen wurden, verhessen sie auch diese und zogen sich in Eile gegen Mostar zurück. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatten die Insurgenten die Bewegung des Halb-Bataillons vom 69. Infanterie- Regimente wahrgenommen und sich, durch das Gefecht und namentlich durch das Artilleriefeuer erschüttert, zum Aufgeben ihrer sehr vertheidigungsfähigen Stellung veranlasst gefunden. Nach dem Abzüge der Insurgenten beorderte FML. Jovanovic das 1. und 2. Bataillon des 27. Infanterie-Regimentes und sämmt- liche Batterien zur Vorrückung über den Ort hinaus und Besetzung der feindlichen Stellung. Als der gänzliche Rückzug des Gegners in der Richtung nach Mostar constatirt war, wurden die Vorposten auf den Höhen nördlich Citluk und in den Flanken durch die 1. Gebirgs-Brigade bezogen und das Gros der Division lagerte in der Niederung südlich des Ortes. Abends 9 Uhr traf auch das 3. Bataillon des Kaiser - Jäger - Regimentes aus seiner Stellung von Ljubuski im Biwak ein. Die Verluste der eigenen Truppe betrafen nur das 7. Jäger- Bataillon, bei welchem 1 Mann todt blieb, 3 Mann schwer und 4 leicht verwundet wurden. Dieser, weder zur Dauer des Gefechtes, noch zu dem äusserst lebhaften Feuer des Gegners im Verhältnisse stehende Verlust erklärt sich durch die geschickte Terrainbenützung seitens der zum Angriffe verwendeten Trappen, sowie aus dem Umstande, dass die Insurgenten die Trefffähigkeit ihrer weittragenden Hinterlader nicht richtig zu beurtheilen verstanden und in Folge dessen die Zielobjecte fast ausnahmslos überschossen. Weit zahlreicher waren die Verluste des Gegners, obwohl sich selbe nicht genau ermitteln Hessen, da er seine Verwundeten mit sich nahm und die Zahl der in der Kula Milicevic Umgekommenen nicht 21*