Mittheilungen des k.k. Kriegs-Archivs 1. (1876)

Über die Verfassung der Specialgeschichte eines Truppenkörpers

14 Über die Verfassung der Specialgeschichte eines Truppenkörpers. aber gebrauche man verdeutschte Wörter, wenn sie nicht bereits in besseren militärischen Werken angenommen sind. Bei der Concipirung der Specialgeschichte werden hie und da Fehler und Widersprüche in den Angaben nicht leicht zu vermeiden sein. Um das Manuscript daher druckreif zu machen, wird es uner­lässlich werden, dasselbe genau und in seinem vollen Inhalte mit den hiezu benützten und wohl vorgemerkten Quellen und Behelfen zu ver­gleichen , es einer aufmerksamen Durchsicht und Überprüfung zu unterziehen, bevor es dem Drucke übergeben wird. Die Excerpte, in welchen alles das Regiment, betreffende Detail, auch jenes, welches sich nicht zur Veröffentlichung eignet, aufzunehmen ist, werden dem Regiments-Commando abgegeben, wo sie sorgfältig auf- bewahrt — als Beilage zur gedruckten — die archivalische Geschichte des Regiments bilden. Über seine Thätigkeit im Kriegs-Archive hat der betreffende Officier ein Journal zu führen , welches der Vorstand des Schriften- Archives mit seinem Vidi versieht. Drucklegung und Ausstattung. Die Drucklegung erfolgt nach erhaltener Genehmigung des Truppen-Commandanten, welcher damit die volle Verantwortlichkeit für die Fassung und Correctheit des Werkes übernimmt. Als empfehlenswerthe Beigaben zu dem Geschichtswerke dienen Übersichtskarten, welche die Hauptbewegungen des Truppenkörpers ver­sinnlichen, sowie etwa Skizzen von Gefechtsplänen, — letztere wo thun- lich dem Texte angefügt. In solchen Plänen lässt sich mit Einem Blick übersehen, was das Regiment geleistet, und derlei Karten sind selbst für das Studium der Kriegsgeschichte von grossem Werthe, da sie die Detailschilderung der Gefechte und Bewegungen erläutern und Licht über einzelne Gefechtsmomente zu verbreiten geeignet sind. Illustrationen sind namentlich wegen der Benützung derselben bei dem für die Mannschaft bestimmten Auszuge der Regimentsgeschichte sehr wünschenswerth; hiebei sind wo möglich die glänzendsten Thaten des Truppenkörpers, dann Porträts berühmt gewordener einstiger Regi­mentsglieder zu berücksichtigen. Regimentsgeschichte für die Mannschaft. Damit die Geschichte eines Truppenkörpers nicht blos auf den Officierskreis beschränkt werde, sondern auch in den unteren Sphären der Regimentsmitglieder Eingang und Nutzanwendung finden möge, wäre es anzuempfehlen, einen Auszug aus derselben zum Gebrauche für die Mannschaft zu verfassen. In diesem Auszuge wären nur die hervorragendsten Actionen und Unternehmungen zu erzählen, bei welchen das Regiment sich in auszeichnender Weise betheiligte; es wären darin alle kleineren Leiden und Freuden der einzelnen Sol­daten im Kriegsleben, dann solche Züge von Heldenmuth, Aufopferung,

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