Katolikus gimnázium, Miskolc, 1895, A gimnázium története

67 dass beim Eintreten von schriftlichen Uebungen die Accente auch im Schreiben richtig ge­setzt werden. Zum Gebrauche fúr das Untergymnasium würde sich besonders die Kühner’sche Ele- rnentargrammatik eignen, welche mit der Grammatik zugleich das Lese- nnd Uebungsbuch, also alles enthält, was diese beiden Klassen nöthig haben. Der Lehrgang könnte sich der Ordnung dieses Buches so anschliessen, dass die beiden ersten Curse in der dritten Klasse, die beiden folgenden in der vierten durchgenommen würden ; nur müssten sich die Lehrer des Griechischen in der dritten und vierten Klasse, soferne nicht vielmehr dieser Unterricht in bei­den Klassen in derselben Hand ist, darüber verständigen, einige seltenere Punkte der Formen­lehre in der dritten Klasse anzulassen und einer Repetition in der vierten Klasse vorzubehal­ten, und dagegen den syntactischen Theil der vierten Klasse merklich zu kürzen. Wenn im Untergyrnnasium eine Grammatik gebraucht wird, welche nicht zugleich Lese- und Uebungstücke in sich aufgenommen hat, so ist mit derselben der Gebrauch eines Lese­buches sogleich zu verbinden ; unter den vorhandenen tüchtigen Lesebüchern für den griechi­schen Elementarunterricht sind besonders zu nennen : Feldbausch und Süpfle, griechische Chres­tomathie für die zwei ersten Jahrescurse im griechischen Sprachunterricht, welche Schrift für den ersten Jahrescurs mit den griechischen Uebersetzungsstücken deutsche aus demselben Wörterstoffe gebildete verbindet; ferner: Jacobs griechisches Elementarbuch und Halms griechisches Lesebuch für die zwei ersten Jahre eines L»hrcurses. 3. Zur Instruction für (len Unterricht in <lcr deutschen Sprache als Muttersprache. a) Grammatischer Unterricht. Der grammatische Unterricht in der Muttersprache verfolgt einen wesentlich andern Zweck als der in einer fremden Sprache ; denn während man im letzteren Falle am Leitfaden der Gramm itik die Sprache erlernen will, soll hier vielmehr an der bereits bekannten Sprache das Sprachbewusstsein gebildet werden. Es vertritt also der grammatische Unterricht in der Muttersprache die Stelle einer allgemeinen Grammatik, natürlich angemessen der Bildungsstufe der Schüler, und gibt dadurch zugleich die nothwendige Grundlage, auf welche der Unterricht der fremden Sprachen baue. Daher haben speciell für die beiden ersten Klassen des Unter­gymnasiums die Lehrer der Muttersprache und der lateinischen Sprache, soferne nicht diese beiden Gegenstände in derselben Hand sind, sich genau im Einzelnen zu verständigen, damit dasjenige allgemein Grammatische, was für den lateinischen Unterricht in seinem all­mählichen Fortschritte erforderlich ist, gewiss schon an der Muttersprache der Schüler gezeigt und von ihnen verstanden sei, und damit auch in der Terminologie jede, die Schüler nur stö­rende Verschiedenheit vermieden werde. Dem bezeichneten Zwecke gemäss tritt in den Vordergrund des grammatischen Unter­richtes die Satzlehre. Die Kenntniss und geläufige Analysis des einfachen, sowohl nackten als bekleideten Satzes, hat der ins Gymnasium aufzunehmende Schüler bereits aus der Volksschule mitzubringen ; der grammatische Unterricht der ersten Klasse beginnt mit einer, die vorhan­denen Kenntnisse sichernden, übersichtlichen Wiederholung der Lehre vom einfachen Satze. Hierauf folgt, als eigentliche grammatische Aufgabe der ersten und zweiten Klasse, die Lehre vom zusammengesetzten Satze ; die Unterschiede des beiordnenden und unterordnenden Satz­verhältnisses, die verschiedenen auf grammatischen oder sachlichen Unterschieden beruhenden Arten derselben, die Verwandlung aus einer Form in die andere, die Verkürzung der Sätze, die Veränderung der Wortfolge, welche sich mit der Veränderung des Satzverhältnisses ver­binden, endlich die Setzung der Interpunktionszeichen, welche nur in Verbindung mit der Satzlehre sich lehren lässt: diess alles ist den Schülern auf die einfachste Weise klar zu machen und durch reichliche Beispiele zu verdeutlichen. Die Abtheilung der Lehraufgabe unter die beiden ersten Klassen wird sich am natürlichsten so machen lassen, dass sich die erste Klasse auf diejenigen zusammengesetzten Sätze beschränkt, in welchen nur zwei Sätze zu einander im Verhältnisse der Beiordnung oder Unterordnung stehen, umfassendere Sätze­verbindungen und Satzgefüge aber der zweiten Klasse Vorbehalten bleiben. Für die specielle Ausführung der Satz'ehre im Unterrichte ist namentlich auf zwei Punkte hinzuwei en Erstens : der Lehrer lasse sich nicht zu einer zu weit gehenden Spaltung im Unterordnen verleiten ; je einfacher und naturgemässer die Gliederung, desto sicherer wird sie nicht nur dem Gedächtnisse der Schüler sich einprägen, sondern zum Element eines lebendigen grammatischen Wissens werden. Zweitens : dass die Durchübung durch zahlreiche Beispiele, ein unerlässliches Erforderniss ist, bedarf keiner weiteren Erwähnungwohl aber ist daran zu erinnern, dass die Wahl der Be'spiele selbst für die im gewöhnlichen Leben tausendfach vorkommenden Sprachformen, nicht gleichgiltig, und nicht blos dem Zufalle des Augenblickes zu überlassen ist; denn es ist durchaus erforderlich, dass die vom Lehrer gebrauchten Beispiele in ihrer Form mus'ergiltig 6*

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