Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 8. (Wien, 1821)
leichter, das für die halbe und ganze Portion bemessene Rindfleisch in vollem Gewichte ohne Sehnen, Haut und Flechsen auszuspeisen. N Das Pannadel wird für gewöhnlich mit Fleischbrühe bereitet, in Fällen-aber, wo die Fleischbrühe, wie in heißen Sommermonathen, oder in heißen Ländern über Nacht dazu untauglich wird, geschieht dessen Bereitung, wie die der Schleimsuppe bey der leeren Diät unter den nähmlichen Umstanden, aus Wasser mit frischem Schmalz oder mit frischer Butter. Die Semmeln müssen eine Viertel-Stunde vor dem Einkochen im frischen Wasser ausgesäuert und dann wohl ausgedrückt werdenDie ärztliche Ordination auf der Kranken-Kopftafel und in den OrdinarionS-Zetteln hat auf folgende Art zu geschehen: im Allgemeinen: Volle Diät; — bey einzelnen Kranken: volle Diät mit Einem Ey — volle Diät mit Pannadel. §. 8038. c) Die Viertel-Portion besteht: Früh, Mittags und Abends: Aus der Suppe der vollen Diät. Mittags: In der .Regel: Nebst der Suppe, wie bey der vollen Diät, aus einer Obstspeise. Hierzu ist erforderlich: Í 5 niederöster. Loth gedörrte Aepfel oder Birnen. y2 » » Zucker, oder 3 » $> Zwetschken ohne Zucker. Außer der Regel: Statt der Obstspeise, aus in der Fleischbrühe oder in der Milch ausgedünstem Reiße oder aus Eyergerste. Hierzu ist erforderlich: Milch reiß/ 4 niederöster. Loch Reiß. V on dem Ve rköstigungs - Systeme. 69 Viertel-Portion. Hkth.ani3,.Dec. 8,3.1.4,yü. » » i5, 3Ö0. 8i5, L 110. >> » 20, 5){c, 818, L 85i3. I Eyerg erste"! I íag. Seitel Milch. 4 » Loth Mundmehl. % » » Schmalz. % Stück Ey. 1 niederöster. Seite! Milch oder Fleischbrühe. Mundsemmel gewöhnlicher Art 3 niederöster. Loch auf den ganzen Salz, wie bey der leeren Diät. Wenn in der Total-Summa aller Speise-Portionen nicht so viel ganze und bezüglich halbe Portionen ausfallen, daß dieselben, zusammen genommen, em volles Drittel aller Speise-Portionen, welche verabreicht werden, überhaupt betragen, so ist zur Erzeugung guter Fleischbrühe für die Viertel-Portionen % Pfund Rindfleisch in Antrag zu nehmen. Zur Obstspeise werden in der Regel Zwetschken und Aepfel, als dürres Obst, erste« ohne, letztere wegen ihrer größeren Säure mit Zucker und Zucker - Syrup zubereitec, aus- gespeiset. Dabey ist zu beobachten, daß die Zwetschken oder Aepfelschnitten, sobald sie sattsam gekocht sind, vom Feuer gestellt, die Brühe von ihnen abgeseihet, und warm gehalten, das gekochte Obst aber selbst in einem trockenen Gefäße bis zur Ausrheilung aufbewahrt werde, well es sonst zu sehr verweicht und mußartig wird. Der Zwetschkenbrühe Zucker oder Syrup beyzusetzen ist nicht gestattet. In verschiedenen Sommermonathen können dem dürren Obste frische Kirschen, Aprikosen oder Zwetschken, nach den Jahreszeiten und Ländern, wo sie häufig und wohlfeil sind, mit einem Zusatze von Zucker bereitet, substituirt werden. Bey der Bereitung desReißes mit Fleischbrühe muß die Fleischbrühe nur nach und nach, wie der Reiß nähmlich die Brühe eingesogen hat, zugsgossen, und die Dünstung mit Fleischbrühe so lange fort gesetzt werden, bis der Reiß ganz weich ist, und die Consistenz eines Zugemüses angenommen hat, wobey die Reißkörner noch ganz bleiben, und nicht zn einem Brey ver-