Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 8. (Wien, 1821)

­c) Auf den für Kranke anständigen Bettgelag. d) Auf die zur Nothdurft und Bequemlichkeit der Kranken erforderlichen Geräthsihaften e) Ans eine zweckmäßige Veranstaltung der Beheitzung und Beleuchtung. §. 7998. a) Die Männer sind von den Weibern, äußerliche Kranke von innerlichen, unter diesen die Hitzigen von chronischen, bey beyden die mit ansteckenden Uebeln Behafte­ten von andern, und endlich die Reconvalescenten von allen abzusondern, auch die letzte­ren, wo es nur immer möglich ist, tn ein eigenes Filial- Gebäude zu verlegen. Bey der Anweisung der Zimmer ist für die einen und anderen Acht zu nehmen, daß die bestgelüfreien für jene gewählt werden, von denen die Verderbniß der Luft am meisten zu befürchten ist, und auf welche die entstehende Verderbniß derselben den schädlichsten Einfluß zu äußern pflegt; dergleichen sind: die mit nervischen faulichren Fiebern, die mit Ruhr Be­hafteten, die m t brandigen Geschwüren nach schweren Verwundungen darnieder liegenden, oder am Scorbute und an ähnlicher Krankheiten Leidenden. Bey einer gehörigen Absonderung entspringt auch noch das Gute, daß sowohl das ärzt­liche, als auch das Aufsichts- und Wart-Personale wert seltener erkranket, und überhaupt das Spital reiner erhalten werden kann. Außerdem ist es aber für die Ordnung des Spitalsdienstes auch nothwendig, daß die verschiedenen Zimmer und Abtheilungen sogleich nummerirt, und von dem Feldarzte durch Aufschriften der darin enthaltenen Kranken bezeich­net werden. §. 7999. b. Weil aber für jeden Kranken von der Verderbniß der Luft die gefährlichsten Folgen zu besorgen sind, so muß gleich bey der Anlegung des Spitales auf die Hintanhaltung der­selben das vorzügliche Augenmerk gestellt werden. Bekannter Maßen ist hier nichts zuträglicher, als eine wirksame Lüftung der Kranken­zimmer , mittelst deren die in denselben verdorbene Luft hinweg geschafft und durch ge­sunde ersetzt werden kann. Diese Erneuerung der Luft wird durch verschiedene Wege bewirkt, als: durch gegen über angebrachte Canäle in den Zimmern, deren einer unten die Luft einläßt, der andere oben abführt; durch Canäle, die durch die Decke der Zimmer in das Freye geleitet sind; durch Oeffnungen, Luftzugröhren in dem unteren Theile der Thüren, in den Fenstern, oder durch durchlöcherte Blechstücke in eben denselben. Von allen diesen muß jene Art gewählt werden, welche die Umstände zulassen. Bey Garmsons-und Regiments-Spitälern in Friedenszeiten ist zur Ausführung der einen oder anderen Art immer Gelegenheit. Bey den Aufnahms- und fliegenden Spitälern, wenn es ja treffen sollte, daß die Kran­ken in enge niedrige Hütten verlegt werden müßten, kann in dem unteren Theile der Thür eine Oeffnung gemacht werden, die gewöhnlich mit einem Schuber geschlossen, öfters des Tages geöffnet, und die äußere Luft eingelassen werden kann, da zugleich durch ein geöffnetes Fen­ster des Zimmers der Ausgang verschafft wird; auch kann von einer in der Decke des Zim­mers gemachten Oeffnung ein hölzerner Canal außer des Daches geführt werden, der die verdorbene Luft abführt, indessen durch Fenster und Thür neue emtvitt. Wo aber auch dieses Mittel zu gebrauchen die Umstände nicht gestatten, muß sich mit der Oeffnung der Fenster begnügt werden, wobey jedoch dre Vorsicht zu gebrauchen ist, daß die durch solche Wege einftrömende Luft nicht auf die Kranken falle, und ihnen nachthei­lig werde. Wenn in einem derSpitäler ein Garten zugegen ist, so sollen die halb undganz Recon- valescenten täglich darin spazieren gehen, um frische Lust zu schöpfen, doch darf es kein Obst­und Fruchtgarten seyn, weil sonst die Kranken häufig zeitiges und uni,eiliges Obst genießen, und gemeiniglich mit tödtlichen Rühren befallen werden. Von der Errichtung der Spitäler. 53, Eintheilung der Kranken. Hkth. am 16, Avr.SiS.l. .74». Reinigung der Luft. Hkth» am-b. Apr. 6,5.1.1740.

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