Militär-Oekonomie-System der kaiserlichen königlichen österreichischen Armee 2. (Wien, 1820)

218 VI. Hauptstück. XI. Absch nitt. Wie die abgensmmene Hirn­schale zu untersuchen ist. Hkth. am z5. Feb- 8>8. c 209. Was bey der' Untersuchung der Hirnhäute in Betrachtung kommt. Hkth. am 2.5. Feb. 8 >8. c 209. Wie die harte Hirnhaut ne­ben dem Sichelfortsatze zu­nächst am vorderen Rande des LurchgesägtenHirnschedels ent- zwey zu schneiden ist. Hkth. am 2S. Feb. 818, C 209. ( sind, und die, ohne mit der Sage tief in die Hirn-Substanz einzuschneiden, nicht durchge­sägt werden können; diese müssen dann besonders mittelst des Meißels und Hammers vorsich­tig getrennt werden. Ist dieses geschehen, so wird die Hirnschale mit dem Hirnschalhebel in die Höhe gehoben, die harte Hirnhaut mit dem Hirnhautablöser davon los getrennt, und so die Hirnschale vollends abgenommen. Hat man bey der Wegnahme der Schedelknochen Stel­len bemerkt, wo die harte Hirnhaut von der innem Fläche des Schedels bereits schon getrennt gefunden werde, so müssen diese besonders angemerkt werden. Bey Krndern wird man den Schedelknochen mit der Knochenschere oder Knochengange abschneiden, und meisteus wegen des zwischen den Nähten vorhandenen und mit der harten Hirnhaut fest verbundenen Zel- lengeivebes einzeln wegnehmen müssen. §. 2004. Die abgenommene Hirnschale wird nun untersucht, ob sich und was für Verletzungen an ihr besinden, mit einer genauen Beschreibung derselben. Bey Rissen, ob sie nicht bloß scheinbar, und vielleicht nur ungewöhnliche Schädelnähte sind. Ob Brüche, einfache, viel­fache. Ob Gegenbrüche oder Gegenspalten, mit oder ohne Niederdrückung der Schädelknochen, in welchem Knochen und in welchem Theile desselben zugegen sind. Ob die Hirnschale nicht ungewöhnlich dick, oder dünn, hart und spröde, weich und biegsam, oder sonst krankhaft beschaffen ist. Ob nicht irgend ein Theil eines Knochens aus seiner Lage gewichen, nach innen eingedrückt, zerbrochen oder zersplittert gefunden wird, und welcher. Ob keine Trennungen der Kopfknochen, undj welche, und mit was für Erscheinungen verknüpft vorhanden sind. Ob das Auseinanderweichen der Schadelnähte eine unmittelbare Folge der Verletzung, oder etwa einer anderen inneren Ursache seyn kann. Ob eine Knochenverletzung, vorzüglich an jenen Stellen der Hirnschale, wo sich viele Diploe, oder wohl gar Höhlen zwischen der äu­ßeren und inneren Knochentafel befinden, durch beyde Tafeln den ganzen Knochen hindurch, oder nur durch eine, oder die andere gedrungen ist. Ob die Diploe zwischen den beyden Ta­feln nicht besonders gequetscht gefunden wird. Ob aus bet Beschaffenheit der nahe liegenden festweichen Theile sich wahrscheinlich schließen lasse, daß die Verletzung der Knochen schon vor oder erst nach dem Tode zugefügt worden ist. §. 2oo5. Bey der Untersuchung der Hirnhäute kommt in Betrachtung: Ob nicht schon auf der äußeren Fläche der harten Hirnhaut ergossenes Blut, Blurwasser oder Eiter u. s. w. zu be­merken ist. Ob keine Wunde oder irgend eine andere Verletzung zugegen ist, und ob diese mit der äußeren Kopfverletzung in Hinsicht der Stelle, der Art und Weise übereinstimmend gefunden wird. Ob keine Knochensplitter oder andere fremde Körper in ihnen steckend gefun­den werden. Ob die Hirnyäüte nicht entzündet erscheinen, und in welchem Umfange. Ob die Gefäße der Hirnhäute mit Blut angefüllt, oder umgekehrt in einem blutleeren Zustande an­getroffen werden. Ob in den Hirnhäuten Eiterung zugegen ist, wo sich der Eiter befindet; ob an mehreren Stellen der Hirnhäute verbreitet, oder nur auf eine Stelle besonders ange­sammelt. Ob dem Eiter entweder durch die Schädelverletzung selbst oder sonst auf irgend eine andere Art ein Ausstuß hätte verschafft werden können. Ob nicht Brandflecken in irgendeinem Theile der Hirnhäute und von welchem Umfange vorhanden sind. Ob durch die Hirnhäute nicht irgend eine ergossene Feuchtigkeit, noch sonst etwas Ungewöhnliches durchscheint. h. 2096. Nun wird die harte Hirnhaut neben dem Sichelfortsatze zunächst am vorderen Rande des durchgesägten Hirnschedels mit der Schere eingeschnitten, in diese Spalte das mit einem Knopfchen versehene Blatt der Schere eingebracht, und so die barte Hirnhaut von vor-und rückwärts stets neben dem sichelförmigen Blutbehälter bis an den hinteren Rand des abgesäg­ten Hirnschedels zu beyden Seiten entzwey geschnitten. Eine gleiche Trennung geschieht sodann in der Mitte quer durch den ersten Schnitt, so daß sie in vier Lappen herab gelegt werden kann. Jetzt wird die dicke befindliche Flüssige oder geronnene Ergossene bemerkt. Da ferner

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